Am SportplatzarealAnwohner befürchten durch Bebauung Verkehrschaos in Siegburg
Siegburg – 70 bis 80 Wohnungen, keine Tiefgarage: Solche Pläne für das alte Sportplatz-Gelände an der Waldstraße stoßen im Viertel auf Protest. Anwohner des Geländes wehren sich gegen die Pläne, die die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP dazu favorisieren.
Anwohner fordern weniger Geschosse
Florian von Eisenhardt, der an der Straße Zum Jelsloch wohnt, geht davon aus, dass man je Wohnung mit ein bis zwei zusätzlichen Autos im Viertel rechnen muss, und befürchtet ein Verkehrschaos. Die 40 neuen Stellplätze, die die derzeitige Planungsvariante vorsieht, reichten bei weitem nicht aus, bereits jetzt herrsche große Parknot.
Dabei sei er gar nicht kategorisch gegen eine Bebauung. „Es geht aber darum, was verkraftbar ist.“ Von Eisenhardt und weitere Anwohner haben eine Internet-Petition gestartet und Flyer gedruckt: Sie fordern unter anderem, die Zahl der Wohnungen auf 35 zu reduzieren. Die Hälfte solle für sozialen Wohnungsbau vorgesehen und die Höhe der Gebäude auf zweieinhalb statt dreieinhalb Geschosse beschränkt werden.
„Auch wir durften nur zweieinhalb Geschosse bauen“, schildert Petra Herkenrath, die unmittelbar am Sportplatz wohnt. Sie fürchtet, dass es im Sommer noch heißer im Viertel werden könnte, als es jetzt schon der Fall sei. Klaus Oberbörsch wundert sich, dass in einem Bürgerworkshop Ende September nur zwei Alternativen vorgestellt wurden, obwohl das Planungsbüro eigentlich vier Varianten entwickelt hatte.
Favorisierte Bebauungsvariante löst Skepsis aus
Ihn erinnere das an seine Mutter, die früher immer gefragt habe: „Willst du den Tisch decken oder abwaschen?“ „Wir fühlen uns nicht ernst genommen“, moniert Petra Herkenrath. Verwunderung herrscht auch darüber, dass sich die von der Ratsmehrheit favorisierte Variante „Nachhaltige Nachbarschaft Holz“ nicht mit einer Prioritätenliste in Übereinstimmung bringen lässt, die der Workshop ergeben hatte: Diese zeigt öffentliche Grünflächen, bezahlbares Wohnen, Baumpflanzungen, Parkmöglichkeiten und Sportflächen als wichtigste Kriterien.
Die Anwohner sorgen sich auch um die Verkehrssicherheit im Viertel, insbesondere wegen der Grundschulkinder, die die Nordschule besuchen. Wolfgang Blum: „Da einfach maximal etwas draufzubauen, kann es nicht sein.“
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Von Eisenhardt findet die Überlegungen der CDU „sympathisch“, die unlängst noch weniger, höchstens 27 Wohnungen vorgeschlagen hatte. So könne ein Grünzug entlang der alten Bahntrasse quer durch die Stadt gestärkt werden. Der Vorstoß der Anwohner sei aber unabhängig von dem der Christdemokraten, betont von Eisenhardt.
Die Petition findet man auf der Petitionsseite mit den Suchbegriffen Nordstadt und Siegburg. Wer nicht online teilnehmen will, kann den Flyer unterschreiben und bei Ralf Krutwig, Zum Jelsloch 9, abgeben.