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Auch Kinder verletztAutounfall mit drei Schwerverletzten in Siegburg – B56 lange gesperrt

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Autos sind auf der B56 in Siegburg zusammengestoßen.

Rettungskräfte betreuen den schwer verletzten Fahrer im VW Sharan.

Bei dem Unfall waren insgesamt acht Personen ins Krankenhaus gebracht worden – darunter fünf Kinder und Jugendliche. Die B56 war bis in die frühen Morgenstunden gesperrt.

Auf der Bundesstraße 56 in Siegburg ist es am Abend des Neujahrstags zu einem Verkehrsunfall mit sechs Verletzten gekommen – darunter waren auch mehrere Kinder. Bei einem 50-Jährigen konnte Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden, zwei weitere Menschen gelten als schwer verletzt. Die B56 blieb bis in die Nachtstunden gesperrt. Trümmer und Scherben lagen über 200 Meter verteilt.

Gegen 18.50 Uhr fuhr ein Audi A4 auf der B 56 aus Troisdorf kommend in Richtung Much. Am Steuer saß ein 50-jähriger Siegburger, neben ihm seine 16-jährige Tochter. Entgegen kam ihnen eine Familie mit vier Kindern aus Neunkirchen-Seelscheid, die in einem VW Sharan unterwegs war. Ein 36-Jähriger lenkte, seine 34-jährige Frau saß auf dem Beifahrersitz. Hinten saßen die vier Kinder im Alter von 14, neun, sieben und zwei Jahren.

Wracks lagen nach dem Unfall auf der B56 rund 200 Meter auseinander

In Höhe der Brücke über die Autobahn 3 geriet der Audi aus noch ungeklärten Gründen in den Gegenverkehr. In dem Abschnitt zwischen der Aulgasse und der Zeithstraße sind hundert Stundenkilometer erlaubt. Mit großer Wucht prallten die beiden Autos seitlich zusammen.

Das Vorderrad des Audis riss bei dem Zusammenstoß ab.

Das Vorderrad des Audis riss bei dem Zusammenstoß ab.

Das linke Vorderrad des Audis wurde abgerissen, er schleuderte auf den Seitenstreifen, wo er zum Stillstand kam. Auch der Sharan schleuderte noch weiter, ehe er auf die rechte Seite kippte. Mehrere Anrufer wählten den Notruf. Die Leitstelle alarmierte die Feuerwehr mit dem Stichwort „Person eingeklemmt“ und schickte sofort drei Rettungswagen und zwei Notarztfahrzeuge hinterher.

Die Unfallstelle gestaltete sich für die Rettungskräfte äußerst unübersichtlich. Die beiden Wracks lagen 200 Meter auseinander, zahlreiche andere Autos standen dazwischen, Menschen liefen umher, versuchten zu helfen. Von der Zeithstraße her kam die Feuerwehr.

Ersthelfer holten die Kinder über die zerstörte Heckscheibe nach draußen

„Wir haben die Betreuung der Betroffenen in dem Audi übernommen. Sie waren nicht eingeklemmt, aber eingeschlossen“, sagte Einsatzleiter Markus Völker. Die Wehrleute schnitten die Tür weg und holten den 50-Jährigen schonend aus dem Auto. Er hatte schwerste Verletzungen erlitten, seine Beifahrerin wurde zunächst als leicht verletzt eingestuft.

Der Sharan war nach dem Unfall auf die Seite gekippt, sechs Menschen hatten darin gesessen.

Der Sharan war nach dem Unfall auf die Seite gekippt, sechs Menschen hatten darin gesessen.

Währenddessen erfuhr Völker von dem zweiten Auto. „Das hat mir erst der zu dem Zeitpunkt zuständige Einsatzleiter gesagt.“ Die Feuerwehr musste erst durch die Unfallstelle und zahlreiche Scherben fahren, um zu dem Sharan zu gelangen.

Ersthelferinnen und -helfer hatten die Kinder über die zerstörte Heckscheibe nach draußen geholt. Sie wurden in einem VW-Bus betreut, der offenbar Bekannten gehört. Sie holten auch die schwer verletzten Eltern aus dem Wrack und brachten sie in stabile Seitenlage, hüllten sie in Decken und Jacken, bis die Notfallhelfer der Feuerwehr die Betreuung übernahmen.

B56 während Unfallaufnahme bis in die frühen Morgenstunden gesperrt

Die meisten Rettungswagen waren ebenfalls aus Richtung Zeithstraße gekommen, daher dauerte es einige Zeit, bis genügend Rettungskräfte bei dem zweiten Unfallwagen angekommen waren. Insgesamt waren sechs Rettungswagen aus Siegburg, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid und Troisdorf vor Ort, außerdem zwei Notärzte, der Leitende Notarzt des Rhein-Sieg-Kreises und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst.

Nach und nach gelang es der Polizei, das Verkehrschaos aufzulösen. Die Autos der Unbeteiligten fuhren davon, sodass die Unfallstelle frei war. Scherben lagen auf der gesamten Breite der Fahrbahn verteilt, mittendrin das abgerissene Vorderrad.

Die drei Erwachsenen und die 16-Jährige wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, mit dem VW-Bus wurden die Kinder in die Kinderklinik nach Sankt Augustin gefahren. Nach der Untersuchung stellte sich heraus, dass eins der Kinder und die 16-Jährige körperlich unversehrt geblieben waren. Die übrigen Kinder waren leicht verletzt worden.

Die Feuerwehr fing die auslaufenden Betriebsstoffe auf und stellte den Brandschutz sicher. Im Einsatz waren 35 Feuerwehrleute, rund 20 Angehörige des Rettungsdiensts und etwa 15 Polizeibeamtinnen und -beamte. Vier Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger kamen ebenfalls an die Einsatzstelle.

Verkehrsunfall-Team der Polizei sichert die Spuren

Die B 56 blieb zwischen der Anschlussstelle der B 484 und der Kreuzung in Stallberg bis in die frühen Morgenstunden gesperrt. Ein spezielles Verkehrsunfall-Team der Essener Polizei traf gegen 22 Uhr in Siegburg ein. Es sicherte die Spuren, dann wurden die Fahrzeuge abgeschleppt. Eine Fachfirma übernahm die Reinigung der Fahrbahn, die gegen 3 Uhr wieder freigegeben wurde.