Wegen der Klage des BUND rechnet die Bezirksregierung mit Verzögerungen bei der Umsetzung des Projekts. Die Vorwürfe weist die Behörde aber zurück.
KlageBezirksregierung weist Vorwürfe des BUND zum geplanten Casino in Siegburg zurück
Die Bezirksregierung rechnet wegen einer Klage des BUND mit Verzögerungen bei den Arbeiten im Gewerbegebiet Zange und an der Sieg: Wie berichtet, wird derzeit auf beiden Seiten der Isaac-Bürger-Straße gebaggert. Zum Obi hin wird der Grund für eine neue Spielbank vorbereitet, auf der anderen Seite soll Aushub aus der Sieg eingearbeitet werden, der bei der Renaturierung des Flusses anfällt.
Bezirksregierung sieht ökologische Verbesserung
Der BUND zog vor das Oberverwaltungsgericht, vor allem, da er den Hochwasserschutz in Gefahr sieht. Genau das Gegenteil ist dem Pressesprecher der Bezirksregierung Dirk Schneemann zufolge der Fall: „Durch die Klage des BUND wird die zeitnahe Umsetzung der sinnvollen (und wichtigen) ökologischen Verbesserung, die auch dem Hochwasserschutz dient, infrage gestellt“, schreibt er auf Anfrage der Redaktion.
Die Renaturierungsmaßnahme an der Sieg auf rund 500 Metern stelle eine ökologische Verbesserung und Laufverlängerung der Sieg dar, die auch zu einer Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes und zu einer Reduzierung von Hochwasserständen führen werde. Dies sei während des Zulassungsverfahrens von den beteiligten Fachämtern bestätigt worden. „Würden die Aussagen des BUND zutreffen, wäre die Genehmigung der Maßnahme nicht erfolgt.“
Auch die vom BUND genannten Punkte seien im Zulassungsverfahren geprüft worden. Ausschließen könne man eine Veränderung der Grundwasserstände und damit auch ein „Austrocknen“, wozu in einem Gutachten langjährige wie auch neu erstellte Grundwassermessstellen betrachtet worden seien.
„Hydraulische Verschlechterungen und negative Veränderungen von Hochwasserereignissen wurden von unabhängigen Fachgutachtern im Vorfeld modelliert und berechnet.“ Bestätigt habe sich, dass die ökologische Verbesserung und Laufverlängerung der Sieg zu einer Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes und zu einer Reduzierung von Hochwasserständen führen wird.
Nur Kies aus der Sieg darf ins Gewerbegebiet
Aus Gründen des Bodenschutzes dürfe nur Kies aus dem Gewässer in das Gewerbegebiet gebracht werden. Für die Schaffung eines neuen Retentionsraums und eines neuen, naturnahen, verlängertem Gewässerlauf sei es „zwingend erforderlich, Material aus der Aue zu nehmen“. Eine Entsorgung auf einer Bodendeponie sei sowohl aus finanziellen Gründen als auch aus Umweltschutzgründen wegen der langen Transportwege keine Alternative.
Wie berichtet, plant die Gauselmann-Gruppe die Eröffnung ihrer Merkur-Spielbank zum Herbst 2025. Ein Bauantrag liegt laut Stadtverwaltung noch nicht vor.