„Der Kaufhof ist ein Magnet“Das sagen Siegburger zur möglichen Schließung der Filiale
Siegburg – Die Nachricht von der Schließung zahlreicher Kaufhof-Filialen hat auch in der Kreisstadt für Beunruhigung gesorgt. Wir haben mit Passanten in der City gesprochen und sie gefragt, ob ihnen das große Warenhaus fehlen würde.
Ein Magnet auch für Kunden aus der Region
„Der Kaufhof ist ein Magnet, so viele Marken findet man doch nirgendwo auf einem Fleck“, sagt Nicole Wesche (46). Die Altenpflegerin aus Eitorf weiß: „Auch viele meiner Kunden fahren nach Siegburg zum Einkaufen. Ohne ein Warenhaus wäre die Stadt nicht mehr so interessant. Nicht auszudenken, wenn auch noch der C&A zumacht. Leid täte es mir auch um die Mitarbeiterinnen.“
„Es wäre doch sehr traurig, wenn der Kaufhof auch noch zumacht. Ich gehe immer wieder gern hin, hier kriegt man fast alles. Er ist wichtig für Siegburg“, findet Iris Kortylewitz (62), Betreuerin aus Troisdorf. „Die Schließung ist ja seit Jahren schon im Gespräch, jetzt geht das schon wieder los. Traurig ist das auch für die Mitarbeiter, diese Ungewissheit, die Angst vor dem Jobverlust.“
„Ich bin absolut dagegen, dass der Kaufhof in Siegburg schließt“, sagt die Troisdorfer Schülerin Ranja Alshebani (18). „In einem solchen Haus findet man alles, was man braucht. Ich habe gerade ein hübsches Notizbuch in der Schreibwarenabteilung gekauft. Ich finde auch Kleidung für mich hier. Ein Kaufhaus spart Wege, sonst müsste man etliche kleine Läden suchen.“
Siegburger befürchtet das Ende des Kaufhofs spätestens in zehn Jahren
„Ich finde es überhaupt nicht gut, dass jedes dritte Haus dicht machen soll. Köln wird sicher dran sein, da gibt es ja zwei Häuser“, sagt Rentner Klaus Breiden (72). „Den Siegburger Kaufhof wird es aber spätestens in zehn Jahren nicht mehr geben, wer will denn in Krisenzeiten noch shoppen gehen. Meine Rente reicht gerade mal für die Miete und das Nötigste“, so der frühere Bademeister aus Siegburg.
Kritisch sieht auch der Siegburger Manager Mike Schramm (31) die Situation des Kaufhofs. Er sagt: „Wirklich überrascht wäre ich nicht von einer Schließung. Gäbe es den Kaufhof nicht mehr, wird etwas anderes an dieser Stelle entstehen. Der Konzern hätte sich längst etwas überlegen sollen, um sich anders aufzustellen. Würde der Kaufhof wirklich eine Lücke füllen, wäre er nicht in der Existenz bedroht.“