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Bundesweite AktionKontrollen und Infos – Polizei verteilt Knöllchen in Rhein-Sieg

Lesezeit 3 Minuten
Die Kreispolizei beteiligte sich mit zahlreichen Kontrollstellen am bundesweiten Kontrolltag „Sicher mobil leben“. Hier winkt eine Polizistin ein Auto mit einer Polizeikelle heraus.

Die Kreispolizei beteiligte sich mit zahlreichen Kontrollstellen am bundesweiten Kontrolltag „Sicher mobil leben“.

Die Polizei beteiligte sich an der bundesweiten Aktion mit zahlreichen Kontrollstellen und Informationen am Siegburger Markt.

„Ein roter PKW, Handy am Steuer!“, knarzt es aus dem Funkgerät. Keine fünf Sekunden später erreicht das Auto die Jägerstraße in Siegburg, nachdem es von der Bundesstraße 56 auf die Zeithstraße abgebogen ist. Ein Polizist winkt die Fahrerin mit der Polizeikelle raus. Sie wird kontrolliert. Hundert Euro und ein Punkt in Flensburg kostet es, sich von seinem Handy ablenken zu lassen und andere Teilnehmer des Straßenverkehrs zu gefährden.

Die Kreispolizei Rhein-Sieg beteiligte sich am Dienstag bei der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben“. Das nordrhein-westfälische Innenministerium hatte das Thema „Rücksicht im Blick“ gesetzt. Die Idee dahinter war es, alle Verkehrsteilnehmer, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind, zu gegenseitiger Rücksichtnahme zu bewegen. „Es gibt nur einen Verkehrsraum für alle“, erklärte der neue Leiter der Direktion Verkehr, Polizeirat Manuel Heinze.

Es gibt nur einen Verkehrsraum für alle.
Polizei Manuel Heinze, Leiter Direktion Verkehr

„Wir schauen auf alle Fortbewegungsarten“, so Heinze. „Wir fördern und animieren Vorsicht und Rücksicht und ahnden rücksichtsloses Verhalten.“ An zahlreichen Kontrollstellen zogen Polizistinnen und Polizisten Rad-, Motorrad-, Pedelec- und Autofahrer heraus und führten zum einen sogenannte verkehrsdidaktische Gespräche. Zum anderen verteilten sie aber auch Knöllchen. Anlässe dazu gab es erstaunlich viele.

So stoppten sie eine junge Frau, die keinen Gurt angelegt hatte. Ein anderer Fahrer telefonierte, als er an einem Beobachtungsposten vorbeifuhr. Das Thema Ladungssicherheit stand ebenfalls auf der Agenda. So stoppten die Beamten den Fahrer eines weißen Sprinters. Auf der Ladefläche entdeckten sie sechs Zementblöcke ohne Sicherung. Der Fahrer musste die Ladung ordnungsgemäß befestigen, außerdem musste er fünfunddreißig Euro Buße zahlen.

An der Ecke Jäger-/Zeithstraße stand zudem das Problem Abbiegeunfälle an. Denn davon hatte es in der Vergangenheit eine ganze Reihe gegeben. Insbesondere Unfallhäufungsstellen waren es, an denen die Kontrollpunkte eingerichtet worden waren, in Siegburg genauso wie in Troisdorf, Sankt Augustin, Lohmar und Neunkirchen-Seelscheid. Immer waren Spezialisten etwa für Motorräder oder den Schwerlastverkehr dabei, die mit ihrer Expertise genauestens prüften, Lenk- und Ruhezeiten zum Beispiel oder Umbauten bei Zweirädern.

Am Siegburger Markt informierten Polizisten über Ablenkungen im Straßenverkehr, unter anderem mit einem Fahrsimulator und einer Virtual-Reality-Brille. Zahlreiche Besucher nutzten die Gespräche am Informationsstand.

Am Siegburger Markt informierten Polizisten über Ablenkungen im Straßenverkehr, unter anderem mit einem Fahrsimulator und einer Virtual-Reality-Brille.

Mitdenken auf für andere stand auch auf dem Siegburger Marktplatz an, wo ein Informationsstand aufgebaut war. Bremsgeräusche ertönten aus dem blauen Pavillon. Auf einem Bildschirm zeigte sich plötzlich eine geborstene Windschutzscheibe. Ilka Brüggeman, die am Steuer sonst nie ihr Handy nutzt, ließ sich von einem Klingeln ablenken, zum Glück saß sie dieses Mal in einem Fahrsimulator. „Das war schon schwierig, hier spiegelt sich auch noch die Sonne auf dem Monitor“, sagte sie.

Verkehrssituationen mit einer Virtual-Reality-Brille erleben

Mit Hilfe einer Virtual Reality (VR)-Brille konnten die Besucher noch weitere Situationen erleben: Toter Winkel, plötzlich auf die Straße laufende Kinder und enge Überholmanöver als Radfahrer. „Ich finde es super, dass die Polizei Präsenz zeigt“, meinte Jean-Pierre Heinhold zu der Aktion. „Ich hoffe, dass dadurch ein besseres Bild entsteht, denn sie ist als exekutive Gewalt wichtig“, meinte der 25-Jährige.

Auch Darwings Police testete die Simulationen. „Ich finde das gut, dass die hier solche Aufklärung machen“, erklärte er nach vermeintlichen Crashs, bei denen er nicht schnell genug reagiert hatte. Vielleicht helfe das ja bei der Verwirklichung der Vision zero, die die Zahl der Verletzten und Toten reduzieren soll.


Polizeirat Manuel Heinze ist der neue Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei.

Polizeirat Manuel Heinze ist der neue Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei.

33 Jahre jung ist der neue Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei. Polizeirat Manuel Heinze löst Polizeidirektor Rainer Müller ab, der bis zum 31. August 2023 stellvertretend neben einer weiteren Direktion die Leitung inne hatte. Heinze hatte nach dem Bachelorstudium rund fünf Jahre bei der Autobahnpolizeiwache Moers Dienst versehen.

Anschließend ging er ins Polizeipräsidium Düsseldorf, war auf der Führungsstelle für die Direktion Verkehr für Strategie und Controlling aktiv. Der gebürtige Duisburger hospitierte im vierjährigen Magisterstudium in zahlreichen Spezialbereichen der Polizei. Der neue Chef von mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lehrt Verkehrsrecht an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung.