Rhein-Sieg-HalleDie Theke des Neubaus in U-Form wird ein Markenzeichen
Siegburg – Der Neubau an der Rhein-Sieg-Halle strebt unübersehbar in die Höhe: An der Bachstraße stehen bereits die Säulen, die künftig die gläsernen Fassadenelemente aufnehmen sollen, auf der Bodenplatte ist ablesbar, wo künftig das Entree, das großzügige Foyer, Aufzüge, die Theke, Küche und Spülküche unterkommen. Konturen nehmen auch die sechs Konferenzräume im Obergeschoss an und ein Atrium das auf dem Erdgeschoss als bepflanzte Fläche gestaltet wird. Die Halle bekommt ein ebenfalls auf Säulen gestütztes Vordach. Die alte Halle wandert von der Wirkung her in den Hintergrund.
„Ich freue mich über jedes neue Bild, das sich jetzt täglich ergibt“, sagt Frank Baake, Direktor der Halle, die später als Rhein-Sieg-Forum firmieren soll, bei einer Baustellenbesichtigung. „Was abstrakte Planung war, wird jetzt Realität. Man bekommt schon eine Vorstellung von den Größenverhältnissen.“
André Kuchheuser, Vorstand der Stadtbetriebe, erläuterte Details der Architektur: So bekommt die Halle ein neues großzügiges Foyer, in dem mittels einer mobilen Wand ein zusätzlicher kleiner Saal abgetrennt werden kann. Bestuhlt soll er Raum für 400 Besucher bieten, mit Tischen für 320.
Ein repräsentativer Blickfang wird eine große U-förmige Theke, die von außen gut erkennbar wird. „Die Theke wird das Markenzeichen der Halle“, kündigt Kuchheuser an. Möglich werde künftig ein „ganz anders Catering“: So sollen Gäste einer Veranstaltung im großen Saal eine Tisch im Foyer reservieren können, in dem in der Pause pünktlich Essen und Getränke serviert werden.
Transpondersystem für Haustechnik
„Wir wollen, dass die Vereine die Halle künftig insgesamt nutzen“, betont der Vorstand, also auch die sechs Konferenzräume mit Flächen von 59 bis 87 Quadratmetern zur Bachstraße hin, die sich beispielsweise für Mitgliederversammlungen anbieten. Die neue Haustechnik wird durch ein Transpondersystem so geregelt, dass die Halle abschnittweise separat genutzt werden kann. So können Beleuchtung und Wärme von Fall zu Fall geregelt und Betriebskosten eingespart werden.
Die Bestandshalle soll nicht einfach kopiert, vielmehr die Erweiterung erkennbar werden: etwa durch einen anderen Naturstein für den Boden, für den allerdings ebenfalls die Farbe Schwarz gewählt wurde.
Am 5.September schon das „Pre-Opening“
Kuchheuser geht davon aus, dass der Rohbau im März steht, so dass Geschäftspartner dann alle drei Monate zu Besichtigungen eingeladen werden können, als besondere „Form der Akquise“. Am 5. September ist ein „Pre-Opening“ geplant, mit einem Konzert im Zuge des Beethovenfestivals. Im Januar 2021 soll der Probebetrieb für den Karneval aufgenommen werden, bevor im Februar die ersten Sitzungen steigen.
Ab März kann der Tagungs- und Kongressbetrieb aufgenommen werden. „Ich will keine Riesenveranstaltungen planen, die dann wegen irgendwelcher technischer Probleme wieder abgesagt werden müssen“, erläutert Kuchheuser die zeitliche Staffelung. Vom Zeitplan her sei der Bau im Rahmen, auch von den Kosten, die er mit 10,235 Millionen Euro beziffert. Kalkuliert wurde bislang mit zehn Millionen und einem zusätzlichen Puffer von zehn Prozent. Generalunternehmer ist die Klein GmbH aus Niederkassel die sich bei der europaweiten Ausschreibung für das Projekt als einzige beworben hatte.
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Frank Baake ist unterdessen froh, dass der Alltagsbetrieb in der bestehenden Halle trotz der Arbeiten für die Erweiterung reibungslos läuft. Am vergangenen Wochenende seien drei große Karnevalssitzungen über die Bühne gegangen, eine davon die Proklamation des Siegburger Prinzenpaars mit 950 Gästen. Und eine schwierigere Veranstaltung als eine Proklamation werde man in der Bauphase auch nicht haben.