Der Vorsitzende des Vereins „Teilen“ war aus Lippstadt angereist, um das „Rote-Ritter-Mobil“ an Landrat Sebastian Schuster zu übergeben.
Rote-Ritter-MobilVerein „Teilen“ spendet der Polizei Siegburg Anhänger zur Unfallprävention
Die Deichhausküken rollerten begeistert durch den Innenhof der Polizeiwache an der Frankfurter Straße und stellten Verkehrsschilder auf. Die Kinder der Wackelzahn-Gruppe aus der nahe gelegenen Kindertagesstätte waren dabei, als der Vorsitzende des Vereins „Teilen“, Franz-Werner Drees, ein „Roter-Ritter-Mobil“ an Landrat Sebastian Schuster übergab.
„Spielend Verkehrsregeln lernen“ war in großen Lettern auf der Seite des Anhängers zu lesen, der voll gepackt ist mit verkehrspädagogischem Material. Die Leiterin der Verkehrsunfall-Prävention/Opferschutz, Polizeihauptkommissarin Nadine Liboth, hatte Roller, Laufräder, Schilder und Bewegungsspiele aufgebaut. Jedes Mädchen, jeder Junge durfte sich eine gelbe Warnweste überziehen.
„Schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt vorbeizukommen“, begrüßte Landrat Sebastian Schuster die Gruppe und nahm dann Bezug auf die Warnweste. Er fragte, wofür die gut seien. „Damit die im Dunkeln leuchten und die Autofahrer uns nicht überfahren“, meinte ein Junge. Schuster dankte Drees für die Verkehrsschule auf Rädern.
Der ehemalige Manager eines Autoteileherstellers aus Lippstadt ist als Vorsitzender gerne unterwegs, um diese Hänger zu übergeben, meist an Polizeibehörden. „Wir haben inzwischen gut 40 davon auf der Straße, jährlich kommen zehn bis zwölf dazu“, erzählte er. Allein 28 sind es in Nordrhein-Westfalen. Die Bayern seien aber noch nicht dabei.
Das Geld dafür kommt von den 35 Autoteile-Unternehmen, die im Verein organisiert sind. Neben den Roter-Ritter-Mobilen finanziert er damit 150 Plätze in den Einrichtungen der Stiftung von Peter Maffay für von Unfällen traumatisierte Kinder. Es passiere noch viel zu viel im Straßenverkehr, war er sich mit dem Landrat als Chef der Kreispolizei einig.
Liboth war mit dem Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr, dem Ersten Polizeihauptkommissar Rolf Müller, ganz angetan von dem umfangreichen Material. Mit den Verkehrsschildern, die in Augenhöhe für Kinder gefertigt und leicht zu bewegen sind, lässt sich in kurzer Zeit ein Verkehrsübungsplatz aufbauen.
Zu dem in Rollcontainern verpackten Utensilien gehören auch Scooter, die bei den Deichhausküken gut ankamen. Aber auch Schutzhelme sind dabei, für die Kindergartenkinder allerdings eine Nummer zu groß. Ein besonderes Detail war ein Minihelm, in den genau ein Ei passt.
Ein Minihelm kann ein rohes Ei bei einem Sturz gut schützen
„Das ist für die Kinder sehr beeindruckend“, erzählte Liboth. „Ein ungeschütztes Ei platzt, wenn es auf den Boden fällt. In dem Minihelm bleibt es heil.“ Ergänzt wird der fest verzurrte Inhalt des Anhängers durch Stelzen, Roll- und Balancebretter sowie eine Kiste mit einem Loch, in die Bälle geworfen werden müssen.
Denn die Polizeihauptkommissarin berichtete, dass die Bewegungskoordination des Nachwuchses in den vergangenen Jahren stark nachgelassen habe. Dazu kommen Schaukisten, die durch Simulation von Dunkelheit die Bedeutung reflektierender Kleidung erlebbar machen.