Brandschutz in der NutscheidSanierung der Windecker Löschteiche wird sehr teuer
Windeck – Eine knappe Woche nach dem verheerenden Waldbrand in Wilberhofen stehen die Löschteiche im Wald erneut in der Diskussion. Bürgermeisterin Alexandra Gauß hatte sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bei der Feuerwehr für ihren Einsatz bedankt.
Dies nahm Ratsmitglied Peter Inden zum Anlass, das Thema aufzugreifen. Seit nunmehr 13 Monaten warte man jetzt auf die Entschlammung der Teiche. In dieser Zeit hätten die Behörden nichts unternommen. Inden: „Das hätte ich nie für möglich gehalten!“
Immer wieder sei zu hören, dass die Naturschützer vom BUND daran schuld seien. Aber das treffe nicht zu, sagte Inden. Der BUND habe lediglich darauf gedrungen, dass die Schlämme anschließend nicht im Wald gelagert würden.
Positives Ergebnis bei Übung
Die Problematik der Löschteiche sei schon seit ihrem Arbeitsantritt in Windeck ein Thema, entgegnete Bürgermeisterin Gauß und verwies auf das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. „Wir warten auf den Landesbetrieb, und für mich stellte sich die gleiche Frage wie für Sie“, sagte Gauß zu Inden.
Wie der Leiter des Regionalforstamtes Stephan Schütte auf Anfrage mitteilte, hat sich herausgestellt, dass die Entschlammung der Löschteiche extrem kompliziert und teuer ist. Schütte rechnet mit Kosten von 150.000 bis 200.000 Euro pro Teich. Umfangreiche Analysen müssten dabei durchgeführt werden.
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Zurzeit liegen laut Schütte Schlammproben sowie Bodenproben von den Stellen, an denen das Forstamt den Schlamm lagern wollte, einem Labor vor. Gedacht sei dabei vor allem an Kalamitätsflächen, auf denen nach den Kahlschlägen Wildwiesen angelegt werden sollten, sowie entlang der Waldwege. Dadurch könne auch der Boden verbessert werden.
Der Schlamm könne dort aber nur dann gelagert werden, wenn die verschiedenen Proben weitgehende Übereinstimmungen zeigten, sagte der Forstmann. Ein Löschteich in der Nutscheid sei übrigens inzwischen auch wieder funktionsfähig, weil dort der Schlamm auf die Seiten habe gezogen werden können.
Landwirte halfen mit Güllefässern
Im Übrigen habe die große Waldbrandübung vor einigen Wochen bei Dattenfeld gezeigt, dass im Notfall auch ohne die Teiche eine große Menge Löschwasser beschafft werden könne. Dort hatten die Feuerwehren Wasserbassins aufgebaut und benutzt, berichtete Schütter, auch Landwirte hätten mit ihren Güllefässern geholfen.