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SchwimmbadÄrger über eingeschränkte Öffnungszeiten und Parkkosten im Siegburger „Oktopus“

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Schwimmbad Freibad Bad Schwimmen Oktopus Siegburg

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Stammkunden des Siegburger Schwimmbads beklagen fehlende Zuverlässigkeit bei den Öffnungszeiten. Für Ärger sorgt auch eine Parkkarte.

Schwimmen ist gesund, und mancher Besucher des Oktopus-Bads nimmt das so ernst, dass er schon seine ersten Bahnen schwimmt, wenn sich andere Zeitgenossen morgens noch einmal im Bett herumdrehen. Doch immer wieder standen in jüngster Zeit solche Stammkunden mit Jahreskarte an der Zeithstraße unverhofft vor verschlossenen Türen.

So etwa der Siegburger Peter Wolf: „Ich mache das schon viele Jahre, aber so schlimm wie die letzten Monate war es mit der Zuverlässigkeit der Öffnungszeiten noch nie“, schildert er der Redaktion. „Fast jede Woche fällt das Frühschwimmen an einem oder mehreren Tagen aus. Das auch schon mal sehr kurzfristig.“

Frühschwimmen in Siegburger Schwimmbad nicht am Wochenende

Begründungen bekomme er als Kunde kaum, in der Regel würden Personalengpässe als Ursache genannt. „Mir scheint, dass die Verwaltung mit der Steuerung und Dienstplangestaltung leicht überfordert ist.“ Dabei seien die Becken morgens gut belegt, teilweise sei er mit drei anderen auf einer Bahn gewesen. „Das Frühschwimmen wird durchweg sehr gut angenommen.“

Eine weitere Kundin, die nicht namentlich genannt werden möchte, ärgert sich, dass das Frühschwimmen jetzt nur noch dienstags bis freitags, aber nicht mehr samstags und sonntags möglich sei. Mehrfach bereits habe sie gebuchte Online-Tickets erstattet bekommen, als das Bad plötzlich geschlossen blieb. Auf eine Beschwerde hin sei ihr gesagt worden, sie könne ihre Jahreskarte zurückgeben. „Darum geht es mir aber nicht. Ich will ja schwimmen.“

Seit 15 Jahren geht eine weitere Stammkundin zum Frühschwimmen, die ebenfalls anonym bleiben will. Sie sei berufstätig, seit dem vergangenen April Mutter, und müsse sich mit ihrem Ehemann gut organisieren, um Kinderbetreuung, Arbeit und Sport zu organisieren. „Leider werden die Öffnungszeiten, vorausgesetzt, dass Bad öffnet überhaupt, sehr ungünstig gestaltet.“

Oktopus-Kundin beklagt Einschränkung der Öffnungszeiten

Von den gewohnten Öffnungszeiten sei das Oktopus bereits wegen der Corona-Schutzmaßnahmen abgewichen, was auch nachvollziehbar gewesen sie. „Allerdings besteht der Trend fort, und mittlerweile sind die Öffnungszeiten eingeschränkter als während der Pandemie.“

Das Becken beim Frühschwimmen sei wochentags so voll, dass regelmäßig ein „Hauen und Stechen“ herrsche: Sie sei schon mit acht Leuten auf einer Bahn gewesen. Samstags und sonntags sei die Öffnungszeit auf 11 bis 18 Uhr festgelegt worden, angeblich seien diese Zeiten familienfreundlich. Das will sie nicht gelten lassen: „Ich frage mich, wie ein Bad, dessen Rutschen und Planschbecken bereits seit Wochen außer Betrieb sind, sich als besonders familienfreundlich positionieren möchte.“

Aus ihrer Sicht sei das Oktopus ohnehin ein Sportbad und kein Spaßbad. Sie wundere sich, dass bei den aktuellen Energiekosten ein von öffentlichen Geldern mitfinanziertes Bad nicht vollständig ausgelastet werde. „Geheizt und betrieben werden die Becken und Anlagen ohnehin, auch wenn das Bad nur einen halben Tag zum Schwimmen zur Verfügung steht.“

Oktopus Siegburg: 95 werden für eine Jahresparkkarte fällig

Peter Wolf ärgert sich zudem darüber, dass der Oktopusbesuch teurer geworden ist, zumindest für Autofahrer. Zu den 195 Euro für das Jahresticket kommen seit kurzem noch 95 Euro für eine Jahresparkkarte hinzu. Umso mehr wünsche er sich mehr Verlässlichkeit bei den Öffnungszeiten.

Das Oktopus nahm auf Anfrage der Redaktion Stellung zu den Beschwerden, bestätigt Personalengpässe und stellt Besserung in Aussicht. „Aufgrund unseres Bädergutachtens müssen wir für verschiedene Auslastungsszenarien eine unterschiedliche Anzahl an Fachpersonal sowie Wasseraufsichten zur Verfügung stellen“, teilt Max Courdouan mit, seit Januar Betriebsleiter im Oktopus.

„Daher führt die aktuelle Personallage im Allgemeinen und im Freizeitbereich im Besonderen dazu, dass wir nur verkürzte und geänderte Öffnungszeiten umsetzen können.“

Angespannte personelle Situation sorgt für Einschränkungen im Bad

Durch diese angespannte personelle Situation könne derzeit ein Mehrschichtmodell nicht realisiert werden. Das Personal sei dabei nicht nur für die Sicherheit der Besucher und Besucherinnen zuständig, sondern auch für die Pflege und Wartung der Maschinen und Anlagen.

Bereits seit geraumer Zeit habe das Bad freie Stellen ausgeschrieben, seit kurzem gebe es auch wieder Bewerbungen von Fachkräften. „Derzeit stellt sich die personelle Situation so dar, dass wir bis zum Sommer vier neue Fachkräfte unter Vertrag haben werden. Für den weiteren Verlauf im Jahr 2023 und 2024 streben wir daher an, die Öffnungszeiten wieder an das alte Niveau heranzuführen.“ Tatsächlich gebe es die Möglichkeit, die Jahreskarten zurückzugeben. „Wir veranlassen dann eine Auszahlung des noch vorhandenen Restguthabens.“