Zu wenig Besucher im letzten Jahr: Die Weiberfastnachtsparty in Siegburg steigt in diesem Jahr nicht mehr auf dem Markt.
WeiberfastnachtDoch keine Karnevalsparty auf dem Siegburger Markt – das gibt es stattdessen
Die Stadt Siegburg reagiert auf die geringe Resonanz des vergangenen Jahres und wird die große Weiberfastnachtsparty auf dem Markt in diesem Jahr doch nicht mehr veranstalten. Nach der Pleite im letzten Jahr wollten Stadt und Veranstalter eigentlich noch an der Veranstaltung festhalten.
Nun jedoch spricht Bürgermeister Stefan Rosemann von einer „Black Box“ und fragt sich, wo die sonst so zahlreichen Besucher stattdessen hingegangen sind. Nur etwa 150 Menschen hatten sich 2023 auf der Partymeile versammelt, um die fünfte Jahreszeit zu feiern. In den Jahren vor Corona waren es zeitweise bis zu 1000 Besucherinnen und Besucher.
Rosemann spekuliert: „War der Preis zu hoch? Gab es attraktivere Angebote in der Stadt? Zieht es die jungen Leute vermehrt nach Köln?“ Es sei jedenfalls erkennbar, dass eine große Party auf dem Markt nicht mehr das richtige Angebot zu sein scheint. Stattdessen bietet die Stadt in diesem Jahr eine Jugenddisco in der Mensa der Städtischen Gesamtschule am Michaelsberg an.
Neuer Ansatz: Jugenddisco für Schüler ab 13 Jahren in Gesamtschul-Mensa
Bis zu 160 Personen sollen am Donnerstag, 8. Februar, in der Mensa Platz finden, in etwa so viele, wie letztes Jahr auf dem Markt gezählt wurden. Die Party geht von 13 bis 16 Uhr und richtet sich an Siegburger Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren. Demnach wird dort kein Alkohol ausgeschenkt, klassische Softdrinks und alkoholfreie Cocktails gibt es zu trinken. Die Getränke sind, wie auch Snacks, im Eintrittspreis von 2,50 Euro inbegriffen. Die Karten werden im Vorfeld in den Sekretariaten der Siegburger Schulen und in den Jugendzentren verkauft.
Für karnevalistische Stimmung soll ein DJ sorgen, außerdem kommt das Siegburger Prinzenpaar plus Ehrengarde vorbei. „Der Veranstaltungsort liegt zentral, alle Schüler, die sich nach der Schule auf dem Weg zum Bahnhof und eventuell Richtung Köln befinden, kommen daran vorbei“, so Max Becker, Abteilungsleiter für Eingliederungshilfe, Jugendarbeit und Schulsozialarbeit bei der Stadt.
Orientiert hätten sich der Bürgermeister und sein Team an der alljährlichen Weiberfastnachtsparty in der Mehrzweckhalle Meiersheide in Hennef. Mit etwa 1000 Gästen jährlich würde diese Veranstaltung immer sehr gut laufen, trotzdem planen die Verantwortlichen in Siegburg vorerst mit einem deutlich kleineren Umfang.
Resonanz soll über Fortführung entscheiden
„160 Leute sind nun eine kleine Gruppe, aber wir wollten sicherstellen, dass wir keine riesige Fläche haben, auf der dann am Ende nur sehr wenige Menschen feiern“, stellt Matthias Bamberger, Erster Beigeordneter heraus. Laut Rosemann sei das Indoorangebot ein vorsichtiger Neuanfang: „Wir werden sehen, wie das funktioniert. Wenn die Jugenddisco ein Erfolg wird, planen wir die Nachfolgeveranstaltung nächstes Jahr etwas größer.“
„Offensichtlich hat sich die Karnevalsparty auf dem Markt in der aktuellen Generation nicht etabliert, wahrscheinlich der Corona-Pause geschuldet“, spekuliert Rosemann. Die Partymeile habe auch jedes Jahr einen großen Kostenaufwand bedeutet. Etwa 50.000 Euro habe die Veranstaltung mit Bierständen, Bühnenprogramm und Bands gekostet.
Polizei und Ordnungsamt sorgen für Sicherheit in Siegburger Innenstadt
Das Sicherheitskonzept in der Innenstadt bleibt jedoch weiterhin bestehen. „Gemeinsam mit der Polizei werden wir uns so aufstellen, wie letztes Jahr“, berichtet Thomas Dammig vom Ordnungsamt Siegburg. In der gesamten Fußgängerzone gebe es wieder ein Glasflaschenverbot, die Polizei ist am Bahnhof und auf dem Markt vertreten und das Deutsche Rote Kreuz steht auf dem Europaplatz für Notfälle bereit.
Dammig kündigt an, Alterskontrollen, hinsichtlich des Alkoholkonsums durchzuführen, sowie stark Alkoholisierte in Störfällen der Plätze zu verweisen. „Wir werden aber feiernde Truppen nicht vertreiben, es ist immer noch Karneval und wir sind im Rheinland“, so der Chef des Siegburger Ordnungsamtes.