15 Beraterinnen wissen ab dem 17. März im neuen Lotsenpunkt in der St.-Elisabeth-Kirche auf dem Deichhaus Rat.
Neues Angebot in SiegburgLotsinnen helfen durch den Behördendschungel

Pfarrer Karl-Heinz Wahlen segnete den neuen Lotsenpunkt in der Kirche St. Elisabeth Siegburg-Deichhaus ein.
Copyright: Andreas Helfer
„Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare“, so sagt man gern. Das ist für die einen nur lästig, für die anderen ein Ding der Unmöglichkeit, vor allem in schwierigen Lebenslagen. Wenn es arg kommt, gibt es ab dem 17. März Hilfe in der Kirche St. Elisabeth auf dem Siegburger Deichhaus.
Dort wurde jetzt ein Lotsenpunkt zur Unterstützung von Menschen in Not eingesegnet, ein gemeinsames Projekt von Katholischer Pfarrgemeinde, Caritasverband Rhein-Sieg, SKF, SKM und Bürgergemeinschaft Deichhaus.
Keinen Menschen in Siegburg aus dem Blick verlieren
Gleich unter der Orgelempore steht ein heller, freundlicher Raum zur Verfügung, in dem sich auch heikle Themen ungestört besprechen lassen. Rund 60 Gäste aus Politik und Stadtgesellschaft begrüßte der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Siegburg-Deichhaus, Klaus Braukmann. Pfarrer Karl-Heinz Wahlen brachte auf den Punkt, worum es geht: „Keinen Menschen aus dem Blick zu verlieren.“ Bürgermeister Stefan Rosemann lobte den Ansatz, „Ehrenamt und Professionalität der Sozialverbände zusammenzubringen“.
15 ehrenamtliche Beraterinnen helfen, bei einem bestimmten Problem die richtige Ansprechstelle zu finden, auch zu finanziellen Hilfen, Antragsformularen, Beratungsstellen, dem Ausfüllen von Formularen, Kontakt zu Behörden. „Unsere Hilfe ist unabhängig von Alter, Herkunft oder Religionszugehörigkeit“, wird in einem Flyer hervorgehoben, „wir behandeln Ihr Anliegen vertraulich und sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.“

Der Gesprächsraum für den Lotsenpunkt unter der Orgelempore.
Copyright: Andreas Helfer
Das Beraterinnen-Team stellte Claudia Gabriel von der Gemeindecaritas rechtsrheinisch vor, die auch für die Qualifizierung zuständig ist: Um Kommunikation, Nähe und Distanz, und die Frage „Wer hilft wem“ sei es bei den ersten vier Einheiten über jeweils zweieinhalb Stunden gegangen. Hinzu kommen sollen Fortbildungen, etwa zum Umgang mit dem Jobcenter oder der Beratung psychisch Erkrankter.
Auch männliche Helfer sind im Team willkommen
Lotsenpunkte gebe es bereit in Sankt Augustin, Troisdorf, Lohmar, Hennef, Much, Königswinter und Bad Honnef, Niederkassel und Ruppichteroth. „Nach meiner Erfahrung sind sie sehr wirkungsvoll“, so Claudia Gabriel. Sie könne sich vorstellen, dass sich das Siegburger Team noch vergrößere – gern auch um männliche Helfer.
Klaus Braukmann fasst zusammen, was mittlerweile alles in der Kirche geboten wird, darunter ein „Jedermanncafé“, eine Seniorengymnastik, Buffet-Konzerte und ein Veedelstreff. Fünf Reihen von Kirchenbänken habe man dazu herausgeräumt. Ein Gotteshaus solle die Kirche auch bleiben, sie sei aber eben auch Stadtteilzentrum und Pfarrsaal. Pfarrer Wahlen segnete die Räume für das neue Angebot und wünschte den Lotsinnen „ein offenes Herz und Kraft“.
Die Öffnungszeiten des Lotenpunkts an der Chemie-Faser-Allee 2 sind ab dem 17. März montags von 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung unter 01590/624 93 22 geöffnet. Nähere Informationen im Internet und per E-Mail.