Angestrebt wird nach wie vor, das Rathaus im August 2024 fertigzustellen. Wir haben uns auf der Baustelle umgeschaut.
Baustelle am Nogenter PlatzSo laufen die Sanierungsarbeiten am Siegburger Rathaus
„Wird das hier ein Parkhaus?“ An die Frage hat sich Bauleiter Robert Scheller schon gewöhnt, doch so langsam hat sich auch unter nicht Ortskundigen herumgesprochen, dass es sich bei der auffälligen Baustelle im Herzen Siegburgs um das Rathaus handelt, das derzeit aufwendig saniert wird.
Zudem: Lange Zeit war am Nogenter Platz das nackte Betonskelett des Verwaltungsbaus aus den 60er Jahren zu sehen, jetzt werden immer mehr Fassadenelemente montiert. „Die Arbeiten laufen soweit gut“, sagt Martin Roth, Projektleiter in der Stadtverwaltung, „bis Ende Juni soll die Fassade geschlossen sein.“ In einem letzten Schritt folgen dann im kommenden Jahr die hellen Platten der Verkleidung aus Textilbeton. „Für die Optik.“
Sanierung des Siegburger Rathauses: Baupreise sind gestiegen
Im Inneren sind derweil unübersehbar schon Trockenbauer zugange. So steht im Erdgeschoss, wo künftig die Bürgerinformation unterkommt, bereits die Metallrahmenkonstruktion für die Wandplatten eines zentralen Sanitärblocks. „Das sorgt schon für eine ganz andere Wahrnehmung der Flächen“, findet Co-Dezernent Bernd Lehmann.
Angestrebt wird nach wie vor, das Rathaus im August 2024 fertigzustellen. Allzu unangenehme Überraschungen habe es bei der Sanierung noch nicht gegeben, auch wenn der Ukrainekrieg mitunter zu Störungen von Materialketten geführt habe. Den Unterlagen für den Bau- und Sanierungssauschuss am Mittwoch kommender Woche ist zu entnehmen, dass die Baupreise seit Juni 2021 um 27 Prozent gestiegen sind.
Ausschreibungen für Sanitär- und Elektroarbeiten stehen noch aus
Noch sei die Sanierung im Kostenrahmen von rund 35 Millionen Euro. Abwarten müsse man aber noch die Ergebnisse von Ausschreibungen der Sanitär- und Elektroarbeiten. Bislang habe noch kein Gewerk lange auf ein anderes warten müssen, weil man Ausfälle habe kompensieren oder umplanen können. Vorgesehen war etwa, Baumaterial mit den neuen Aufzügen zu transportieren, die aber erst im kommenden Jahr in Betrieb gehen können. Abhilfe habe man einstweilen mit einem Lastenaufzug geschaffen.
Weit fortgeschritten ist auch der Ratssaal, der anders als früher dank einer Kuppel durch natürliches Tageslicht erhellt wird, die Konstruktion der Kuppel besteht allerdings derzeit noch aus provisorischen Holzbalken.
Ein wichtiges Detail ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach, deren Leistung gegenüber der Ursprungsplanung noch einmal um 50 Prozent gesteigert werden konnte. Auch Geothermie trägt dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung: Dazu werden im Innenhof des Rathauses ab kommender Woche die nötigen 16 Bohrungen vorgenommen. „Da kann es noch einmal laut werden“, kündigt Lehmann an. Die Anwohner würden aber vorab informiert.