„Lassen das Virus nichts in Haus“Seniorenzentrum hat 4.000 Schnelltests angeschafft
Siegburg – Es gibt schöneres als das Gefühl, wenn das kleine Teststäbchen hinten im Rachen kitzelt, aber es lässt sich aushalten. Umso erfreulicher ist dann die Erkenntnis: „Negativ.“ Für das Seniorenzentrum Siegburg gehören die Antigen-Schnelltests, die nach wenigen Minuten ein Ergebnis bringen, zum Alltag. Besucher werden noch vor der Tür des Haupteingangs an der Friedrich-Ebert-Straße von einem Fenster aus getestet, rund 130 waren es bis Dienstag, die sich der kurzen Prozedur seit Anfang Dezember unterzogen, neben 500 Tests an Mitarbeitern und 160 an Bewohnern.
4000 Schnelltests zum Stückpreis von sieben Euro schaffte das Zentrum mit den beiden Standorten an der Friedrich-Ebert-Straße und der Heinrichstraße an. „Uns gibt das Sicherheit“, sagt André Kuchheuser, Geschäftsführer der Seniorenzentrum Siegburg GmbH . „Wir lassen das Virus nicht ins Haus.“
Sechs zusätzliche Helferinnen
15 Pflegedienstmitarbeiter wurden für die Durchführung geschult, wobei penibel auf die Zeit geachtet wird. „Ein positives Ergebnis ist spätestens nach drei Minuten zu sehen“, hat die Einrichtungsleiterin Ludmila Becker beobachtet. 20 Minuten werden abgewartet. Sechs Arzthelferinnen habe man zusätzlich verpflichtet, die jetzt nebenberuflich testen.
Kuchheuser schildert, die Tests fielen in eine Zeit, in der vom Personal her ohnehin „auf Kante“ gearbeitet werden müsse, denn Fachkräfte seien bekanntlich rar. Dreimal in der Woche komme ein Krisenstab zusammen, dabei werde auch besprochen, ob angesichts der angespannten Lage Dienste von außerhalb gebraucht werden. Sieben Leihfirmen stellen zusätzliche Kräfte. „Das ist schon eine Entlastung“, betont Ludmila Becker.
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Kuchheuser zeigte sich zufrieden mit der Unterstützung durch das Land. „Das zusätzliche Personal wird zu 100 Prozent gefördert.“ Die Förderung erfolge sehr zielgenau und verhindere, dass Seniorenheime durch Corona in die Pleite getrieben würden. Auch Ausfälle durch die Kurzzeitpflege, die derzeit nicht angeboten wird“, würden kompensiert.
Fünf Tote mit positiven Corona-Befunden sind bislang in den beiden Häusern zu beklagen, ein Fall an der Friedrich-Ebert-Straße, vier am Standort Heinrich-Straße, wo derzeit keine Besuche möglich sind. An der Friedrich-Ebert-Straße werden derzeit 16, an der Heinrichstraße acht aktuelle Fälle unter Bewohnern und Mitarbeitern gezählt. Kuchheuser: „Es ist schon eine sehr bedrückende Situation.“