KommentarSiegburg hat den aggressiven Bettelbanden zu lange zugesehen

Hunde werden wechselnd eingesetzt, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen.
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- Es ist höchste Zeit, dass die Stadt Siegburg auf die Beschwerden von Bürgern und Geschäftsleuten reagiert, meint unsere Autorin.
- Ein Kommentar.
Siegburg – Was für ein Elend. Menschen, die auf der Straße schlafen, die tags ihre Matratzen und Decken auf einem Gepäckwagen zusammenrollen und durch die City ziehen. Müssen wir damit leben?
Es lohnt sich genauer hinzuschauen. Diese Gruppe ist in der Regel nicht in Deutschland in Not geraten; sie kommen aus südosteuropäischen EU-Ländern, sind dort eine ausgegrenzte Minderheit, fallen häufig durchs soziale Netz. Unsere Wohlstandsgesellschaft bietet ihnen eine Einkommenschance, ohne dafür auch nur einen Finger zu rühren.
Die Grenzen der Legalität sind in Siegburg schon seit langem überschritten
Das ist so lange legal, wie sich das Betteln in Grenzen hält. Die sind in Siegburg schon seit langem überschritten. Wenn Gruppen von Menschen wochen-, ja monatelang vor dem Bahnhof lagern, dann ist das keine gute Visitenkarte für die Stadt.
Auch in der Unterführung beim Amtsgericht gab es eine Schlafstätte, weshalb nicht wenige Passanten weite Umwege liefen. Geschäftsleute zum Beispiel im S-Carre wurden zusätzlich zur Kasse gebeten, weil die Bettler nicht nur unter dem Glasdach schliefen, sondern auch reichlich Unrat hinterließen. Und der musste durch eine Reinigungsfirma kostenpflichtig entsorgt werden.
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Nun ist, nach vielen Beschwerden der Bürger und Geschäftsleute, endlich etwas passiert in Siegburg. Man sieht dem Treiben der Bettelbanden nicht mehr untätig zu, dreht den Hintermännern, die das Geld abends einkassieren, den Hahn zu. Es war höchste Zeit.
Aus dem Blick verlieren darf die Mehrheitsgesellschaft dabei nicht die Menschen in Not vor Ort, obdachlos geworden durch Schicksalsschläge, durch Mietschulden. Diese Gruppe wird nicht kleiner werden.