Gries Deco Company GmbH hatte im Juli 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Beschäftigte sollen in anderen Filialen unterkommen.
SchließungswelleDepot gibt Filialen in Siegburg und Sankt Augustin auf

Depot schließt an der Bahnhofstraße in Siegburg
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Depot schließt auch in Siegburg. Das ist eine so schlechte wie überraschende Nachricht, da die Filiale an der Bahnhofstraße bei einer Schließungswelle Ende vergangenen Jahres noch verschont geblieben war. Jetzt lassen Plakate keinen Zweifel mehr daran, dass die Tage des Geschäfts für Dekoartikel aller Art gezählt sind, der letzte Verkaufstag fällt dem Vernehmen nach in den März. Auch im Huma in Sankt Augustin und am Münsterplatz in Bonn steht die Schließung an.
Die Unternehmenszentrale äußerte sich auf Anfrage der Redaktion nicht zu den Hintergründen: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft geben“, hieß es lediglich seitens der Pressestelle des Unternehmens. Depot ist eine Marke der Gries Deco Company GmbH (GDC) im unterfränkischen Niedernberg.
Schwierigkeiten in der Corona-Zeit
GDC hatte im Juli vergangenen Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und im November gegenüber der Deutschen Presseagentur die Schließung von mindestens 27 Filialen in Deutschland angekündigt. Die Folge war eine Verkleinerung des Filialnetzes auf 285 Standorte. „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen“, sagte Gries damals. Betroffene Mitarbeitende sollten in andere Filialen versetzt werden.

Der Regelbetrieb in den Depot-Filialen soll im Sommer wiederaufgenommen werden – Siegburg wird nicht dazugehören.
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Gries führte als Hintergrund Schwierigkeiten in der Corona-Zeit an. Bei vollen Lagern habe man wegen der geschlossenen Geschäfte nicht abverkaufen können. Lieferketten hätten nicht funktioniert, sodass Weihnachtsware erst im Januar angekommen sei. Rohstoffpreise, Nebenkosten, Containerraten, Mieten und Frachtkosten seien stark gestiegen. Kunden hätten zudem wegen der hohen Inflation ein verändertes Kaufverhalten an den Tag gelegt. Der Regelbetrieb sollte Mitte 2025 wieder aufgenommen werden.
Auf ihrer Internetseite präsentiert die GDC noch Zahlen zum Geschäftsjahr 2019: Damals habe die Mitarbeitendenzahl bei 5200 in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelegen. Die Zahl der Filialen wurde damals noch mit 536 Filialen angegeben, 380 davon in Deutschland. (mit dpa)