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Jecke in SiegburgWie die Husaren ihre Sitzung zur grün-weißen Party machen

Lesezeit 2 Minuten
Kostümierte bei einer Karnevalssitzung.

Sitzungsparty bei den Siegburger Husaren Grün-Weiß: Gute Laune und originelle Kostüme machten die Veranstaltung aus

Präsident Karl-Heinz Boß ersann das Konzept, das längst sein Stammpublikum gefunden hat.

Ein „eiskaltes Händchen“ war das wohl kurioseste närrische Accessoire bei der Husaren-Grün-Weiß Sitzungsparty im Rhein-Sieg-Forum. Der Körperteil mit Eigenleben, bekannt aus der Horror-Komödie „Addams Family“, befand sich kunstvoll drapiert am nachtschwarzen Kleid einer Besucherin, die in die Rolle der Netflix-Heldin Wednesday Addams geschlüpft war – auch wenn sie dafür den ganzen Abend recht grimmig gucken musste.

Sie war nicht die einzige unter den gut 600 Besuchern der ausverkauften Veranstaltung, die in diesem Jahr den zeitlos eleganten Gothic-Look für sich entdeckt hatte. Mal lächelte ein weißgeschminkter Totenschädel verschmitzt, mal ließ ein abgetakelter Seeräuber einen blanken Oberschenkelknochen baumeln.

Hybrid aus klassischer Karnevalssitzung und ausgelassener Party

Überhaupt waren die liebevollen und aufwendigen Kostüme erneut eines der Markenzeichen der Veranstaltung: So waren manche Pärchen im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme füreinander, dann baldowerte die Panzerknacker-Bande am gut gekühlten Pittermännchen einen neuen Coup aus oder suchte ein lebensgroßes Gummibärchen zaghaft Blickkontakt mit der aparten Eisprinzessin am Nebentisch.

Der Hybrid aus klassischer Karnevalssitzung und ausgelassener Party war vom langjährigen Husaren-Präsidenten Karl-Heinz Boß erdacht worden. Inzwischen hat die Veranstaltung längst ihr Stammpublikum gefunden. „Wir gehen gerne hier hin, weil es hier nicht so steif zugeht wie bei einer typischen Karnevalssitzung“, berichtete Melanie Mey, die mit ihrem Mann Stefan eigens aus Hennef kam, natürlich im rotweißen Ringelhemd-Partnerlook.

Ein Mann mit einer Mandoline auf einer Bühne.

Mann mit Flitsch: JP Werner trat das erste Mal in Siegburg auf.

Auf jecke Stars wie Lupo oder Guido Cantz mussten die Besucher aber dennoch nicht verzichten. Für JP Werner, den Mann mit der „Flitsch“, war es sogar der erste Auftritt in Siegburg überhaupt: „Ich bin ja eigentlich in Köln unterwegs, aber wenn man mich ruft, dann komme ich.“ Roger Moore (ja, er heißt wirklich so), Sänger der Band Köbesse aus Alfter, verriet, dass er im Siegburger Krankenhaus auf die Welt gekommen sei.

Schon Dreijährige enterten das Rhein-Sieg-Forum mit festem Schritt

Eröffnet wurde der Abend mit dem vielköpfigen Fußvolk der Husaren, bei dem schon die Dreijährigen mit festem Schritt den Saal enterten und so Kinderprinz Malte II. und Siegburgia Lelia I. einen tollen Rahmen bereiteten – die auch aus den Reihen des Vereins kommen. Später erschienen die erwachsenen jecken Regenten, Markus I. und Siegburgia Nadine I., bei denen derzeit Bürgermeister Stefan Rosemann als Adjutant im Dienst steht. Nach dem offiziellen Teil folgte noch die ausgedehnte Aftershow-Party.