Vegan basteln ist offenbar nicht jedermanns Sache. Jedenfalls fand sich ein reichlich bebildertes Buch zur kreativen Zweitnutzung von Obst und Gemüse im Sortiment der Geschenkbörse, die die Volkshochschule erstmals im Bildungs-Campus Neuenhof veranstaltete. Im Fokus standen dabei Weihnachtspräsente, die nicht ganz den Geschmack der Beschenkten getroffen hatten, sagte Fachbereichsleiterin Katrin Thaidigsmann: „Zudem haben viele Leute die Weihnachtstage zum Entrümpeln genutzt. Manches, was man dabei aussortiert, ist eigentlich zu schade zum Wegwerfen und kann noch jemanden anders eine Freude machen.“

Bis zu acht Stücke konnten die Teilnehmer der Geschenkbörse mitbringen, sie wurden in einem großen Kursraum vorsortiert und in Bereichen präsentiert, die unter Stichworten wie „Kleidung“, „Spielzeug“ oder „Bücher“ angelegt worden: „Dort können sich die Besucher das nehmen, was ihnen gefällt – auch wenn sie selbst nichts zum Tauschen mitgebracht haben“, erläuterte Thaidigsmann.

Kaffeemaschine war das teuerste Stück im Sortiment der Tauschbörse

Eine Kapselkaffeemaschine war das wohl teuerste Stück im Angebot, aber auch Raritäten wie ein elektrischer Korkenzieher oder chinesische Essstäbchen wurden präsentiert, etliches davon noch originalverpackt. DVDs des Abba-Musicals „Mamma Mia“ und humoristische Erziehungsratgeber suchten eine neue Heimat, allerdings auch manches, was man getrost unter dem Begriff „Tinneff“ zusammenfassen kann, insgesamt also eine sehr bunte Mischung.

Kinderspielzeug war wohl am stärksten vertreten: „Bei Familien sammelt sich vieles an. Klar, Kinder kriegen viel geschenkt und nicht alles wird dann auch bespielt“, sagte die Fachbereichsleiterin: „Sowohl das Geben wie auch das Nehmen macht Freude. Und es ist ja auch ein gutes Gefühl, wenn man sich mal etwas gönnt, selbst wenn es nicht gekauft ist.“ Auch der Nachhaltigkeitsgedanke spielt eine Rolle, so sehr, dass einige Lifestyle-Influencer direkt aus dem VHS-Container ihre Instagram-Kanäle bespielten.

„Es ist gespenstisch“

Siegburger reagieren mit Trauer und Wut aufs endgültige Kaufhof-Aus

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Jonathan Schmitt

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„Ich bin jedenfalls alles losgeworden, was ich mitgebracht habe“, freute sich Noah Haas, die mit ihrer Clique zur Tauschbörse kam. Ihre Mutter Nicole Hilker hat beim Aufräumen etliche ungenutzte Taschen entdeckt und angeboten: „Ich finde die Idee toll, aber ich habe mir das Angebot größer vorgestellt.“

Siegburger Tauschbörse feierte eine erfolgreiche Premiere

Gut 20 Besucher hatten sich vorab angemeldet, am Ende dürfte es etwa 100 Teilnehmer gegeben haben. „Die Besucher kamen aus allen Altersgruppen, darunter auch Leute, die ansonsten nichts mit der Volkshochschule zu tun haben“, freute sich die Fachbereichsleiterin. Denn ganz uneigennützig war das Angebot der VHS nicht: „Wir wollen mit den Gästen ins Gespräch kommen und so auf unser neues Programm hinweisen, das gerade erschienen ist.“

Derzeit sieht es so aus, als ob nach der erfolgreichen Premiere noch weitere Ausgaben der Tauschbörse folgen könnten: „Wir haben alle viel zuviel“, findet Katrin Thaidigsmann: „Und wenn man jemanden anders so eine Freude machen kann, dann ist es doch umso besser.“