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Schmetterlingsbeete und Co.Siegburger Garten-Projekt bringt Kindern die Natur nahe

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Für Fragen ist Gartentherapeutin Katja Schubert (links) immer offen. Jeder soll etwas lernen können.

Siegburg – Kinder für den Garten zu begeistern ist das Ziel von Katja Schubert und Lukas Wester. Im Mühlengarten des Alexianer-Seniorenpflegeheims St. Josef in Kaldauen haben die Gartentherapeuten vor einem Jahr das Projekt „Jetzt blüht euch was“ gestartet.

Einmal die Woche können sich Schüler mit und ohne Förderbedarf der Jahrgangsstufen fünf bis sieben, im Mühlengarten austoben. Dabei gehe es nicht um reine Betreuung, sondern um ein Lernangebot, erläutert Katja Schubert. In Kooperation mit mehreren Schulen wird den Kindern und Jugendlichen das Gärtnern von Grund auf erklärt. Sie sollen begeistert und gefordert werden.

Am Anfang haben manche Angst vor den vielen Tieren

Für Lukas Wester, der sich schon im Studium mit der Gärtnerei beschäftigte, ist der Mühlengarten ideal, um jungen Menschen den Umgang mit Pflanze und Tier zu erklären: „Das Gelände ist vielseitig. Hier liegt ein Weiher, da der Wald. Es gibt viele Tiere, die sich hier ganz natürlich ansiedeln.“

Für andere Tiere bauen die jungen Mühlengärtner ein buntes Zuhause. Das Ziel: ein Insektengarten als Lebensraum. Heute steht ein Schmetterlingsbeet auf dem Programm, in dem die Schüler Blumen und Pflanzen setzen, auf denen sich die bunten Insekten wohlfühlen.

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Lukas Wester (r.) erklärt den Schülern, wie man Blumen richtig pflanzt. 

Katja Schubert erklärt: „Wir wollen echte Einblicke in den Gärtnerberuf geben. Vielleicht berufliches Interesse wecken. Den Garten nutzen wir zur sozialen Interaktion, für die Persönlichkeitsentwicklung.“ Viele der Kinder und Jugendlichen hätten Probleme zu lernen. Ihnen wolle man zeigen, dass man durch praktisches Tun viele neue Erfahrungen sammeln könne.

„Viele der Schüler haben zu Hause keinen Garten, da heißt dann erstmal behutsam heranführen. Am Anfang hatten manche riesige Angst vor allem, was im Garten fliegt, weil sie dachten, es steche sie. Irgendwann haben sich alle daran gewöhnt.“ Wenn etwa ein Kind eine Hummel finde, dann werde die Arbeit unterbrochen und das Tier begutachtet. Bio-Unterricht zum Anfassen.

Offene Pforten

Beim Projekt „Offene Gartenpforte Rheinland“ am 18. und 19. September können Privatgärten der Region besichtigt werden, darunter der Mühlengarten in Kaldauen. Kontakt über Katja Schubert und Lukas Wester unter 0171/2911927 oder per E-Mail.

Weitere Informationen zur „Offenen Gartenpforte“ finden Sie hier. (rsc)

Die Rückmeldungen von Eltern, Lehrern und Schülern für das Konzept seien toll, berichtet Katja Schubert: „Alle bemerken, dass die Gartenarbeit für die Kinder und Jugendlichen in der Corona-Zeit ein Ventil ist.“ Die Begeisterung der Kinder ist spürbar. Ben berichtet, wie er Froschlaich gefunden und umgesiedelt hat. Mohammed erklärt, wie man richtig Kartoffeln pflanzt, und Angela schwärmt von den Blumen, die bald viele Insekten anlocken sollen.

Leider mache Corona bei vielen Ideen einen Strich durch die Rechnung, erklärt Lukas Wester. Zu Beginn habe man etwa die Heimbewohner von St. Josef mit einbezogen, jetzt müsse man Kontakt vermeiden. Statt der geplanten zwölf Kinder dürfen derzeit nur sechs mitmachen, die sich vorher auf das Virus testen müssen. Trotzdem sei man glücklich, das Projekt gestalten zu können.

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Die Aktion laufe so gut, dass man sie, wenn möglich, ausweiten wolle. Alexianer-Fundraiserin Laurence Changeat hofft auf zusätzliche Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch, die das Projekt bislang unterstützt. Am 18. und 19. September soll der Garten an der Aktion „Offene Gartenpforte Rheinland“ teilnehmen und Besucher anlocken, die sich dann beim garteneigenen Kräuterverkauf von den Früchten der Arbeit überzeugen können.

Die Betreuer und Schüler haben noch nicht genug. Mit Schmetterlingsbeeten, „Kartoffeltürmen“ oder einer Blumenwiese haben die Mühlengärtner schon gezeigt, was sie können. Die nächsten Projekte sind ein „Käferkeller“ und eine bepflanzbare Trockenmauer. Schubert und Wester hoffen, dass auch nach den ursprünglich geplanten zweieinhalb Jahren Laufzeit das Projekt weiter möglich sein wird.