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Pläne im Siegburger ZentrumNeues Leben im alten Schwesternwohnheim

Lesezeit 2 Minuten
Ein Hochhaus mit einer Schutzplane über dem linken Gebäudeteil.  

Das ehemalige Schwesternwohnheim an der Humperdinckstraße/Friedrich-Ebert-Straße in Siegburg wurde 1965 eingeweiht.

Ein Investor will einen Multikomplex mit Wohnungen, Appartements und einem Penthouse bauen.

Für das Schwesternwohnheim an der Ecke Humperdinckstraße/Friedrich-Ebert-Straße eröffnet sich eine neue Perspektive: Der Technische Beigeordnete der Stadt Stephan Marks zeigte im Planungsausschuss Entwürfe eines interessierten Investors, der das Hochhaus zu einem „Multikomplex“ umbauen will.

Rund zehn Jahre Leerstand im Siegburger Zentrum

Vorgesehen sind 63 „Micro-Appartements“, elf Wohnungen, zehn Appartements und ein Penthouse, wobei außer der Sanierung des Hochhauses auch ein zusätzliches Staffelgeschoss vorgesehen ist und ein benachbarter Neubau. Marks zufolge hat das Gebäude rund zehn Jahre weitgehend leer gestanden, genutzt worden seien nur Erdgeschoss und erster Stock.

Um wen es sich bei dem Investor konkret handelt, sagte Marks nicht. Mit Helios solle über Belegungsrechte verhandelt werden, in der Stadt entstehe dringend benötigter Wohnraum. „Städtebaulich fügt sich das alles ein.“ Vorgesehen seien auch insgesamt 145 Stellplätze, wobei allerdings eine Tiefgarage bereits vorhanden ist.

Ein Hochhaus mit Einfahrt in eine Tiefgarage

Die Tiefgarage des Schwesternwohnheims wird von der Friedrich-Ebert-Straße aus angefahren.

„Wir prüfen aktuell noch Planungen in alle Richtungen und befinden uns in Abstimmungsgesprächen“, teilte Caroline Hensiek, Sprecherin des Helios Klinikums in Siegburg mit, das Eigentümer der Immobilie ist. Man werde sich erst zu dem Thema äußern, wenn sich das Vorhaben ausreichend konkretisiert habe, so Hensiek weiter.

Von einem „neuen Gepräge im Stadtbild“ schrieb die Presse im Februar 1965 über den „ersten Trakt des Gesamtprojekts Krankenhaus Siegburg“, im April sollte das Wohnheim seiner Bestimmung übergeben werden.

Spitzname Bunker: Strenge Sitten und ein Leben wie im Internat

Im Gespräch mit der Zeitung berichteten Pflegekräfte von strengen Sitten in dem Wohnheim in den frühen 70er Jahren, von Ausgangssperren und einem Leben wie in Internat. Eigene Schlüssel habe es nur für Volljährige gegeben. Die Auszubildenden hätten damals das Heim „Bunker“ genannt. 2007 wechselte es zusammen mit dem Krankenhaus aus städtischem Eigentum an Helios.

2015 war das unmittelbar am Klinikum gelegene Heim kurz als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch. 2016 wurden 22 öffentliche Parkplätze vor dem Hochhaus eingerichtet. 2020 musste es eingerüstet werden, um die Fassade zu sichern.