Tierheime berichtenIm Homeoffice findet der Rhein-Sieg-Kreis zur Tierliebe
Rhein-Sieg-Kreis – Wegen der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen im Homeoffice. Das macht sich auch im Tierheim bemerkbar.„In den letzten Wochen haben deutlich mehr Menschen hier angerufen, die ein Tier von uns bekommen wollen“, berichtet Helga Berben, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Rhein-Sieg. Viele Menschen merkten, dass Homeoffice mit einem „tierischen Kameraden“ irgendwie anders sei. Besonders Katzen würden zurzeit verstärkt vermittelt.
Teams in Gruppen aufgeteilt
Die wochenlangen Kontaktbeschränkungen wirken sich auch auf die Arbeit der Tierfreunde aus. „Wir haben die Teams von Hund, Katze und Kleintieren in zwei Gruppen aufgeteilt“, berichtet Bianca Jurisch, die stellvertretende Tierheimleiterin ist. So sei gewährleistet, dass jede Gruppe eigenständig sei und im Falle einer Coronainfektion nicht alle auf einmal zu Hause bleiben müssten. „Das klappt sehr gut, und die Mitarbeiter sind mit großem Engagement dabei.“
Je nach Wetterlage kommen an Wochenenden meist gut 100 Besucher ins Tierheim. Seit den Kontaktbeschränkungen ist dies aber nicht mehr möglich. „Wir haben es versucht“, berichtet Berben. Aber da nur 25 Menschen auf das Gelände des Tierheimes durften, hätten sich Warteschlangen vor dem Eingang gebildet. Auch eine Wegemarkierung mit Richtungspfeilen, damit sich die Besucher nicht entgegenkommen, sei auf dem Gelände nicht möglich. „Wir mussten dann schweren Herzens die Öffnung für Besucher erst einmal schließen“, sagt Berben bedauernd.
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Bei Vermittlungswünschen müssten daher nach Anfrage eigene Besuchstermine gemacht werden. „Im Prinzip war das aber auch schon immer so“, berichtet Jurisch. Man wolle mit den neuen Tierhaltern ausführlich besprechen, wie sie sich das Zusammenleben vorstellten.
Denn wenn die Zeit des Homeoffice vorbei sei, dürfe zum Beispiel ein Hund nicht einfach in der Wohnung tagsüber allein gelassen werden. „Tiere geben ihren Haltern Liebe, sie brauchen diese aber auch.“ Maximal sechs Stunden könne ein Hund allein in der Wohnung blieben, wenn man es vorher mit ihm trainiert und er den Charakter dazu habe. Jedes Tier sei ein Individuum und müsse entsprechend behandelt werden.
Erst vergangene Woche wurden 23 Pinschermischlinge ins Tierheim gebracht. Die Kreisverwaltung hatte die Einweisung verfügt. „Die Hunde sind in guter Verfassung und stehen sofort zur Vermittlung bereit“, sagt Berben. Eine Ausnahme sind die Weibchen mit ihren Jungen, die noch Muttermilch brauchen.