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Nach RohrbruchTroisdorfer GFO-Kliniken ohne Wasser

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Eine provisorische Versorgung mit Wasser stellten Monteure der Stadtwerke bis zum Vormittag für das Krankenhaus her; an einer Zapfstelle konnten sich die betroffenen Nachbarn versorgen.

Troisdorf/Siegburg – Hohe Hygienestandards sind in den Troisdorfer GFO-Kliniken so selbstverständlich wie in anderen Krankenhäusern. Am Donnerstagmorgen aber konnten sich Mitarbeiter und Patienten am Standort Sieglar über Stunden hinweg noch nicht einmal die Hände waschen: Gegen 4 Uhr war in der Straße vor der Klinik ein Hauptwasserrohr gebrochen. Bis 10.15 Uhr waren das Krankenhaus sowie 80 Wohnungen entlang der Wilhelm-Busch-Straße von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Unter Wasser stand am späten Mittwochabend auch die Straße Zur Alten Fähre in Siegburg-Kaldauen.

„Bei uns stand der Wirtschaftshof unter Wasser“, berichtete die Troisdorfer GFO-Sprecherin Jutta Bassfeld. Dort, wo Lieferanten an- und abfahren, sammelte sich Wasser in einer Senke; die Feuerwehr pumpte den Hof ebenso leer wie einige Keller angrenzender Wohnhäuser. „Die Monteure waren umgehend vor Ort“, sagte Stadtwerkesprecherin Daniela Simon; das schnelle Eingreifen der Kollegen und der Feuerwehr habe noch größeren Schaden verhindern können.

Operationen verschoben

Man habe tatsächlich „ganz viele Dinge heruntergefahren“, beschrieb Jutta Bassfeld die Auswirkungen auf das Krankenhaus. So wurden Operationen und Endoskopie-Untersuchungen erst einmal verschoben. Etwa sechs Stunden nach dem Bersten der 400 Millimeter dicken Leitung gab es wieder eine zumindest vorläufige Versorgung: „Die Stadtwerke haben eine Art Bypass gelegt“, so Bassfeld. Nachdem die Hygieniker des Hauses die Keimfreiheit des Wassers attestiert hatten konnte der Betrieb wieder anlaufen.

Ein Ersatzteil für das geborstene Rohr in Sieglar.

Für die Anwohner gab es eine Zapfstelle an der Kreuzung von Wilhelm-Busch-Straße und Möricke-Straße. Die Stadtwerke hofften, die reguläre Wasserversorgung am frühen Donnerstagabend wieder herzustellen.

Bereits am Mittwoch war die Feuerwehr zu einem Rohrbruch in die Straße Zur Alten Fähre in Siegbug-Kaldauen gerufen worden. Dort drohe ein Auto zu versinken, hatten Nachbarn kurz vor 22.30 Uhr gemeldet. Bewohner aus einem schräg gegenüber liegenden Haus hatten beobachtet, wie das linke Hinterrad eines Kleinwagens bereits in der Luft hing. Tatsächlich stand ein kleiner Teich auf der Fahrbahn, Wasser wurde aus einem Loch vor einem Garten aus dem Boden gedrückt. Durch die Kanäle floss es zwar ab, doch der Zufluss war stärker. Das Fahrzeug war mit dem rechten Vorderrad abgesackt, Erdreich und Kies waren herausgespült worden.

15 Haushalte betroffen

Die Wehrleute reagierten schnell. Während ein Feuerwehrmann sich an das Lenkrad setzte, platzierten sich seine Kameraden im Kofferraum. Der Motor sprang sofort an, der Wagen kam herunter. Die Reifen griffen auf dem schlüpfrigen Grund, das Gefährt konnte herausgefahren werden. Die Besitzer überprüften den Innenraum, er war vollständig trocken geblieben. Einsatzleiter Marcus Völker ließ die Kanal-und Gullydeckel sowie die darunter liegenden Auffangkörbe entfernen, damit das Wasser noch besser ablaufen konnte. Der Wasserversorger wurde ebenfalls alarmiert und war schnell vor Ort. Nach dem Studium der Karten fanden die Mitarbeiter die Ventile, um die Leitung absperren zu können.

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Nur wenig später hörte das Sprudeln aus dem Boden auf. Es dauerte nicht lange, bis der kleine Teich von der Straße abgelaufen war. Schlamm und Geröll hatten sich auf der Fahrbahn abgesetzt. Die Öffnung über dem vermutlichen Rohrbruch zeigte sich bald. Etwa 15 Haushalte waren betroffen und blieben zunächst ohne Wasser. Deshalb entschied das Versorgungsunternehmen, die Reparatur der Wasserleitung noch in der Nacht zu erledigen.