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„Wie aus einem Horrorfilm“Erbstück aus Troisdorf sorgt bei „Bares für Rares“ für Gänsehaut

Lesezeit 4 Minuten
Simone Martin (v.r.) mit ihrer Schwester Patricia Bleeck und Moderator Horst Lichter bei der Expertise von Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.

Simone Martin (v.r.) mit ihrer Schwester Patricia Bleeck und Moderator Horst Lichter bei der Expertise von Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.

Die automatische Puppenspieluhr aus dem 19. Jahrhundert weckte bei fast allen Beteiligten unangenehme Erinnerungen an Horrorfilme.

Die beiden Schwestern Patricia Bleeck und Simone Martin aus Troisdorf und Bonn haben ein altes Erbstück ihrer Mutter in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ vom Donnerstag (12. September) mitgebracht. Die Spieluhr sorgte für gespaltene Reaktionen. Horst Lichter bekam es mit der Angst zu tun.

Die Rheinländerinnen erhofften sich von der Expertise ein wenig Hintergrundwissen über das Erbstück. „Wir wissen nicht, wie alt das Teil wirklich ist“, berichtete Patricia Bleeck aus Troisdorf. Ihre Mutter habe damals gesagt, es sei sehr alt, über 100 Jahre. Aber auch darüber, wo es ursprünglich einmal herkam und über den aktuellen Zustand wollten die Schwestern gerne mehr erfahren.

Experte scherzt bei „Bares für Rares“: „Und sie hat dich angesehen!“

„Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel machte direkt zu Beginn den Praxis-Test und stellte fest: Die Spieluhr funktionierte immer noch einwandfrei. Einmal aufgezogen, spielte eine Melodie und eine Puppe drehte den Leierkasten, auf dem ein Affe sitzt.

Als Kümmel den versteinerten Blick von ZDF-Moderator Horst Lichter sah, erkundigte er sich jedoch: „Na, hast du Angst bekommen?“

Wir sind ja noch unter uns, entgegnete Lichter, als die beiden Schwestern noch nicht am Tisch der Expertise angekommen waren. „Also das Mädchen sieht im Gesicht schon ein bisschen so aus, als wenn sie Gefrierbrand hätte. Ich kenn’ da so Horrorfilme mit Puppen.“

„Und sie hat dich angesehen!“, scherzte der Experte weiter.

„Bares für Rares“: Mutter war leidenschaftliche Flohmarkt-Gängerin

Ihr Mutter sei leidenschaftliche Flohmarkt-Gängerin gewesen, erzählte dann Simone Martin im Gespräch mit Horst Lichter. „Sie hat wirklich alles gesammelt, was ihr gefallen hat. Die Spieluhr war eines davon, die stand auch immer ganz oben im Regal, damit da keiner rangeht.“

Beide Schwestern erklärten aber einstimmig, dass sie selbst keinen Bezug zu dem Erbstück hätten, weshalb sie es bei „Bares für Rares“ verkaufen wollten.

Horst Lichter: „Sollte man nachts in einen verschlossenen Raum sperren“

Puppen seien generell ein schwieriges Thema, machte Horst Lichter das Feld auf. „Die einen lieben sie, die andere kriegen richtig Panik. Aber dieses Objekt hier, vielleicht gerade, weil es so alt ist, sieht mittlerweile so aus, als sollte man sie nachts ernsthaft in einen verschlossenen Raum sperren.“

Spätestens, wenn die Melodie erklang, sorgte die Spieluhr bei „Bares für Rares“ für Gänsehaut.

Spätestens, wenn die Melodie erklang, sorgte die Spieluhr bei „Bares für Rares“ für Gänsehaut.

„Das ist aber böse“, entgegneten die beiden Schwestern aus Troisdorf und Bonn. Ihr Lachen verriet jedoch, dass sie die Ängste des TV-Moderators durchaus nachvollziehen konnten.

Die Expertise von Detlev Kümmel für „Bares für Rares“ bestätigte, dass es sich um eine alte Spieluhr handelte, vermutlich von einer Zeit um 1870. Insgesamt in einem recht guten Zustand. Der Kopf des Mädchens sei jedoch einmal ersetzt worden. Darauf deute schon der Umstand, dass er eigentlich etwas zu groß sei, führte Kümmel weiter aus. Im Original hätte der Kopf sogar zum Takt genickt. Ein Hersteller ließ sich nicht mehr feststellen.

„Bares für Rares“-Expertise übertrifft Wunschpreis um ein Vielfaches

Aber wie viel konnten sich die Schwestern aus Bonn und Troisdorf jetzt für ihr Erbstück erhoffen? Waren wirklich die 300 bis 350 Euro drin, den Patricia Bleeck vorsichtig vorbrachte?

Ein Preis, der viel zu niedrig angesetzt war, stellte Detlev Kümmel klar. Solche Spielautomaten sehe man einfach nicht jeden Tag. In perfektem Zustand seien sogar über 2000 Euro drin gewesen. In diesem Fall belief sich die Expertenschätzung dennoch auf 1000 bis 1300 Euro.

„Bares für Rares“: In der Händlerrunde werden Erinnerungen an Horrorfilme geweckt

Vor dem Gang zur Händlerrunde von „Bares für Rares“ gestanden die Rheinländerinnen, dass sie doch ziemlich aufgeregt seien. Schließlich sei das Objekt ja nicht besonders einfach, es brauchte da schon einen Puppenliebhaber oder Puppenliebhaberin.

Wie prophezeit, sorgte die Puppen-Spieluhr allerdings auch hier für gespaltene Reaktionen. Während Wolfgang Pauritsch sich sofort für die Technik begeisterte, entfuhr Händler Julian Schmitz-Avila nur ein erschrockenes „Mein Gott!“, als die Melodie erklang. Schmitz-Avila schob das Objekt denn auch schnell weiter: „Ich will der gar nicht in die Augen gucken.“

Und auch hier wurde die unangenehme Erinnerung an gleich mehrere Horrorfilme geweckt. Dennoch wurde schon erkannt, dass es sich um ein „echtes Kuriosum“ handelte. Die Gebote starteten mit 50 Euro sehr weit unter der Expertise, schraubten sich jedoch recht schnell weiter nach oben.

Nachdem die Expertenschätzung bekannt wurde, gingen die Gebote dann noch einmal deutlich in die Höhe. Mehr als 750 Euro von Christian Vechtel waren dann aber einfach nicht drin. Ein Preis, mit dem sich die Schwestern aus Bonn und Troisdorf dennoch zufrieden zeigten.