Beschluss für Troisdorf-AltenrathNeue Mehrzweckhalle wird gebaut
Troisdorf – Die Pläne für den Neubau der Altenrather Mehrzweckhalle nehmen konkret Gestalt an. Vergangene Woche verabschiedeten die Verantwortlichen im Troisdorfer Rat den Haushalt für die kommenden beiden Jahre. Darin ist auch das Geld für den Neubau der Halle enthalten.
Dieser ist für Achim Tüttenberg, SPD-Stadtverordneter aus Altenrath, ein wichtiges politisches Anliegen – jahrelang hatte er für eine Mehrheit im Rat gekämpft. „Durch die Kommunalwahl haben wir jetzt die politischen Rahmenbedingungen, die uns erlauben, uns gegen politische Widerstände durchzusetzen.“ Im verantwortlichen Haupt- und Finanzausschuss der Stadt wurde am vergangenen Dienstag eine Mehrheit erzielt – dem Neubau neben dem ebenfalls neu errichteten Feuerwehrhaus am Ortseingang steht nichts mehr im Weg.
Alter Standort war zu klein
Der alte Standort am Rübkamp war zu klein geworden. „Die Straße ist eng, die Wohnbebauung ist zu nah und die Grundfläche ist zu klein: Die Halle kann nicht erweitert werden und entspricht so den Vorgaben für Tanz- oder Sportturniere nicht“, sagt Tüttenberg. Zudem seien die Kosten in die Höhe geschossen. „2019 kalkulierte man noch mit 2,2 Millionen an Renovierungskosten, jetzt ist es doppelt so viel. Und das Risiko weiterer Kostensteigerungen war enorm.“
Allerdings müssten laufende Bauplanungen wieder neu aufgenommen werden. „Das ist zwar zusätzliche Arbeit, hat aber den Vorteil, dass wir diesmal die Vereine mit einbinden können. Das ging zuvor über ihre Köpfe hinweg. Deswegen wurden sie gebeten, ihre Wünsche für das Raumkonzept einzubringen. Das ist ein echter Beteiligungsprozess, bei dem Kompromisse gefunden werden müssen“, so Tüttenberg, der einräumt: „Das muss jedoch alles noch fachlich geprüft und berechnet werden.“
Baubeginn könnte 2022 sein
Bis Ende des Jahres solle der Bauplan stehen, dann könne der Bauantrag gestellt werden. Der Ur-Altenrather hofft auf einen Baubeginn im kommenden Jahr. „2024 oder 2025 soll die Halle dann stehen und der Platz davor zum neuen Dorfplatz werden. Ich denke, dass die notwenigen Formalien unbürokratisch geklärt werden, denn die Stadt genehmigt ja ihren eigenen Bauantrag.“ Die Kosten sollen bei rund 5,6 Millionen Euro liegen.
Die Obersten der Altenrather Vereine haben schon vor einigen Monaten Inspiration für eigene Wünsche gesammelt, als sie die Mehrzweckhalle in Müllekoven besuchten. „Die hat allerdings keine geeignete Bühne zum Heben“, sagt Torsten Wolf, Geschäftsführer der KG Altenrather Sandhasen, mit Blick auf das Tanzkorps. Die neue Halle solle zudem um einiges größer werden als die alte, um auch Tanzturniere ausrichten zu können.
„Das Platzproblem haben wir auch in der alten Halle: Dort ist es nicht möglich, den Saal seniorengerecht mit Stühlen auszustatten. Wir könnten die Halle zwar komplett bestuhlen, dann hätten wir aber 100 Plätze weniger – das wäre nicht lukrativ.“
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Wolf hofft auf eine Saalfläche, die Platz für 500 Menschen bietet. „Zudem sind die Toiletten nicht seniorengerecht, sie liegen im ersten Stock. Wir wollen aber alle Generationen mit einbinden“, sagt er. In der alten Josef-Schumacher-Halle sei es außerdem schwierig, die Temperatur zu regeln, da das Fensterglas nicht isoliert ist.
Besondere Wünsche hat auch der ansässige Sportverein, der TuS Altenrath. „Wir wollten uns bei der Halle in Müllekoven vor allem ein Bild machen über die Dimension der Räumlichkeiten wie Küche und Theke“, sagt der 2. Vorsitzende Frederik Lanzerath, der selbst Bauingenieur ist. „Für Jugendturniere wäre es toll, wenn wir dort eine Tribüne für die Eltern haben könnten, denn in der bisherigen Halle steht nur der Innenraum zur Verfügung.“ Dem Vorstand seien bei der tatsächlichen Umsetzung jedoch die Hände gebunden, insbesondere bei der Größe der Sportfläche.
„Mit 20 mal 40 Metern werden wir wohl nicht durchkommen, da sind wir schnell bei einer Dreifachturnhalle, die ja wiederum für Schulsport gedacht ist. Den hat man in Altenrath aber nicht“, weiß Lanzerath. Neben Fußball bieten die Blau-Weißen Volleyball, Badminton, Kinderturnen und Faustball an.
„Für die verschiedenen Abteilungen werden wir hoffentlich mehr Separationsräume erhalten“, sagt er. „Wir freuen uns als Verein extrem, dass Sanierung gestoppt wird, das war das große Ziel. Wir sind froh, dass es voran geht und die Planungen nun laufen.“