Der Feuerwehreinsatz im Troisdorfer Stadtteil Bergheim ist am Sonntagmorgen beendet worden. Nachdem am frühen Samstag, 10. August, ein Feuer in einem alten Haus in der Siegstraße ausgebrochen war, kämpften etliche Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf gegen die Flammen.

Um 5:45 am Samstag kam die Alarmierung für die Troisdorfer Feuerwehr. „Als wir eintrafen, stand das Gebäude schon in Vollbrand“, schildert Einsatzleiter Tim Ziegenbein.

Das Feuer war aus bislang noch ungeklärter Ursache in einem ans Haus angebauten Schuppen ausgebrochen und dann auf das Dach übergesprungen. Schnell fraß es sich durch das Dach ins Haus, weshalb Ziegenbein entschied, keine Wehrleute ins Gebäude zu schicken. „Wir haben eine Riegelstellung aufgebaut und den Dachstuhl und das erste Obergeschoss von außen gelöscht.“ Dabei kam auch eine Drehleiter zum Einsatz. Einsatzkräfte bekämpften wegen der starken Rauchentwicklung die Flammen unter Atemschutz. Die Außentreppe zum Obergeschoss hatte ebenfalls Feuer gefangen und war nicht mehr zu betreten.

Rund 80 Wehrleute aus Troisdorf bekämpften über Stunden das Feuer

Immer wieder quoll dicker Rauch aus dem Schuppen und dem Obergeschoss, die Drehleiter wurde versetzt, um noch gezielter durch ein Fenster den Brand bekämpfen zu können. Ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Scheune und andere Häuser konnte die Feuerwehr verhindern.

Aufgrund des wütenden Feuers und der engen Bebauung der Siegstraße hatte die Feuerwehr schnell die Alarmierungsstufe erhöht. Eine ältere Bewohnerin des Hauses hatte sich selber ins Freie retten können und blieb unverletzt, musste jedoch später vom Rettungsdienst wegen ihrer Diabetes-Erkrankung ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei weitere Hausbewohner, die ebenfalls selber das Gebäude verlassen konnten, wurden rettungsdienstlich betreut, mussten aber nicht in einer Klinik behandelt werden. Sie wurden durch die Polizei in einer Notunterkunft untergebracht, das Haus in der Siegstraße ist unbewohnbar.

Baustatiker setzten Markierungen, um die Standfestigkeit des Hauses zu prüfen

Den ganzen Samstagvormittag dauerten Lösch- und Nachlöscharbeiten. Erst um 13 Uhr wurde nach Angaben von Tobias Diepenseifen, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr, die Drehleiter entlassen und konnten die meisten Wehrleute abrücken. Bis zum Sonntag war die Löschgruppe Bergheim vor Ort, die die Brandschau sicherstellte. Das heißt, die Feuerwehrmänner und -frauen überprüften, ob Glutnester sich wieder neu entzündeten. Dieser Einsatz war kompliziert, denn das Gebäude kann nicht betreten und nur von außen überprüft werden.

Auch wurden noch am Samstag Maßnahmen ergriffen, um eine eventuelle Einsturzgefahr zu prüfen: Baustatiker, darunter der Fachberater Bau der Feuerwehr Sankt Augustin, setzten am Mittag noch mithilfe der Drehleiter Gipsmarkierungen in die Risse im Obergeschoss des alten Gebäudes. Wie Diepenseifen erläuterte, kann so festgestellt werden, ob sich die Mauern bewegen und sich das Haus eventuell setzt. Dann würden die Gipsmarkierungen reißen.

Im Einsatz waren rund 80 Wehrleute der hauptamtlichen Feuerwache Troisdorf mit Wehrleitung und der Einheit für Information und Kommunikation sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Bergheim, Spich, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Müllekoven, Eschmar. Die Sieglarer gewährleisteten die Grundsicherung. Der Rettungsdienst Niederkassel durch einen Rettungswagen aus Troisdorf unterstützt.

Mitarbeiter des zuständigen Stromversorgers stellten während der Löscharbeiten für mehrere Stunden in der Siegstraße zur Sicherheit den Strom ab. Die Polizei, die mit mehreren Einsatzkräften vor Ort war, hat die Brandstelle beschlagnahmt und Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Das Haus, in dem es in der Vergangenheit einen SEK-Einsatz gegeben haben soll, wurde mit Flatterband abgeriegelt.

Auf der A565 befreite die Feuerwehr Troisdorf einen eingeklemmten Autofahrer

Rund 20 Minuten nach der Brandalarmierung musste die Troisdorfer Feuerwehr weitere Einsatzkräfte auf die Autobahn 565 schicken. Um kurz nach 6 Uhr früh war in Fahrtrichtung Bonn ein Teslafahrer aus bislang unbekannter Ursache in die linke Leitplanke gefahren. Der Fahrer wurde dabei eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.