Mit dem Gourmetsommer feierte ein neues Veranstaltungsformat Premiere im Hof der Burg Wissem.
Antipasti, Curry, BioBudeBesucher schlemmen beim Gourmetsommer im Hof der Troisdorfer Burg
Hubertine Nießen konnte den vielen Angeboten nicht widerstehen und griff gleich zweimal zu. So ließ sie dem Gamba-Pfännchen bei Vini e Panini, zu dem ihr ein Tempranillo empfohlen wurde, ein Trüffel-Panzerotti bei Quattro Passi folgen. Hierzu bot ihr der Troisdorfer Gastronom Nunzio Orefice einen apulischen Negroamaro an.
Der Gourmetsommer an der Burg Wissem hatte lukullische Vielfalt zu bieten, etwa mit Kalbsragout, Scampispießen, Antipasti, Österreichischem Trüffelkäse oder Südtiroler Speck. Und wem der Gusto nur nach Curry-Wurst stand, der wurde an der BioBude fündig.
Wie der Name vermuten ließ, war die Königin der schnellen Imbisse freilich „reinstes Bio“, bestätigte Standbetreiber Stefan Asseburg, „wie hundertprozentig alles, was wir anbieten.“ So handele es sich bei den Kartoffeln für die frischen Pommes frites um Demeter-Erdäpfel. Sogar beim Imbisswagen werde auf Bio-Erdgas gesetzt, fügte er zufrieden an.
Obwohl zum Auftakt am Freitag das Wetter noch nicht mitgespielt hatte, sei der Besuch „überraschend gut“ gewesen, berichtete Organisator David Dornseifer von der Stadt. Einige Stände seien ausverkauft gewesen, so Dornseifer.
Am Samstag- und Sonntagnachmittag indes zeigte sich der der Himmel weiß-blau. Entsprechend zügig füllte sich der von Remise und Burg gesäumte Platz. Viele Gäste nutzten nach dem Samstags-Shopping die reichhaltige Tafel und schonten die heimische Küche. Wie die sechsköpfige Dreigenerationen-Familie aus Troisdorf und Langenfeld.
Die hatte es sich je nach Alter mit Grauburgunder, Aperol und Limo gemütlich gemacht und genoss unter anderem Stockbrot, Gazpacho oder Flammkuchen. Der war ein große Renner, was Betreiber Patrick Bügler nicht überraschte: „Es ist nicht das erste Mal, dass ich den mache.“ Bei den Getränken zog Roger Siegers Craft-Bier die Besucher an. Die elegante Würzigkeit des Gerstensafts wurde dem fast in Vergessenheit geratenen Begriff „süffig“ mehr als gerecht.
„Können wir auch einen Deckel machen“, fragte ein Lohmarer, als er zum dritten Mal Nachschub holte. „Ich will mit meinem Bier keinen Preis gewinnen, sondern die Leute begeistern“, sagte der Hennefer Berufsbrauer, der mit seinem Fassangebot auch „sehr gut im Party-Markt unterwegs“ sei.
Mit Gin und Kaffee in vielen Variationen lag der Stand „Gaumenfreuden mit Herz“ voll im Trend. Die Longdrinks von Mathias Wotalla und Andy Ng hatten es in sich. Etwa mit Aromen von Tonkakaffee oder Brennnesseln, wobei Letzterer - mit Ginger Ale verlängert - den Werbeslogan des Stands befeuerte.
Die alpenländischen Spezialitäten von Lucca Repges und Paul Luca boten sich gut an, auch als Vorrat für daheim angelegt zu werden. „Das ist sogar das Hauptgeschäft“ resümierte das Duo, das ein „dickes Lob“ für den Veranstalter übrig hatte: „Super organisiert und urgemütlich ist das hier.“ Hierzu trug am Samstag die Live-Music aus Pop, Soul, Swing und Latino von „Fiesta Poets“ ebenso bei wie die rassige Sonntagsmatinée der Lokal-Matadoren TroJazz.