Die Fischereibruderschaft feierte mit Rundfahrten auf der Sieg und lud zur Besichtigung des Aalschokkers ein
Seit 987Meter langer Hecht gefangen – So lief das Fischerfest in Troisdorf
Pünktlich zu ihrem Fischerfest ist der Fischereibruderschaft ein dicker Fang ins Netz gegangen. Fast einen Meter lang war der Hecht, der am Morgen der Veranstaltung aus dem Wasser geholt wurde und auf eindrucksvolle Weise belegte, dass die Gewässer am Fischereimuseum im guten Zustand sind.
Wer zum Fischerfest wollte, musste einfach nur der Nase folgen. Der Geruch von frisch geräucherten Forellen lotste untrüglich an das Ufer des Sieg-Arms. „Ein Teil der Speisen war schon zur Mittagszeit ausverkauft“, freute sich Markus Engels von der Fischereibruderschaft.
Es waren vor allen Familien, die den frühherbstlichen Sonnentag zu einem Ausflug nutzten. Ordnungsgemäß mit Schwimmwesten gesichert ging es für die Jüngsten auf Rundfahrten mit dem Fischerboot „Alosa“, auch der aufwändig restaurierte Aalschokker stand für Besucher offen, zudem informierte das Museum über Flora und Fauna an der Sieg.
Fischereibrüder an der Sieg: Neun Fischerstämme gibt es in Troisdorf-Bergheim
Für die Fischereibrüderschaft war das Fest auch die Gelegenheit, auf ihre Tradition hinzuweisen. Seit dem Jahr 987 haben Familien in Bergheim Fischereirechte im Mündungsbereich der Sieg. Von den ursprünglich vierzehn Fischerstämmen sind neun bis heute übriggeblieben. Aus ihnen rekrutieren sich die etwa 350 Mitglieder der Bruderschaft, die bis heute ihr Wissen über Fischfang und die dafür erforderlichen Techniken an die nächsten Generationen weitergibt.
Bei einigen dieser traditionellen Techniken, wie dem Korbflechten oder dem Setzen und Reparieren der Netze, ließen sich die Fischerbrüder bei ihrem Fest über die Schulter gucken. Die Besucher, die dabei auf den Geschmack gekommen sind, werden allerdings leer ausgehen: Denn nur die ehelichen Sprösslinge der neun Fischerstämme dürfen in Bergheim ihre Netze ausbringen.