Parkplatz-Sorgen am Troisdorfer KunsthausPolitik weist Kritik der Künstler zurück
Troisdorf – „Mit Verwunderung“ hat die Fraktionsspitze der SPD im Troisdorfer Stadtrat auf einen Brief von Künstlern und Künstlerinnen aus dem städtischen Kunsthaus an der Mülheimer Straße reagiert. „Die Zukunft des Kunsthauses ist nicht in Gefahr“, betonte der Fraktionsvorsitzende Harald Schliekert.
Tatsächlich falle der kleinere Parkplatz weg, da die Tropark als Eigentümerin dieses Areal verkaufe. Auf der anderen Seite des Kunsthauses gebe es aber nach wie vor eine große Zahl an Stellplätzen, und ein Verkauf dieses Areals stehe derzeit nicht zur Debatte.
Künstler hatten einen offenen Brief geschrieben
Sorge um Fortbestand und Entwicklung des Kunsthauses hatten Mieterinnen und Mieter der dortigen Ateliers in einem offenen Brief geäußert.
Hintergrund ist die Entscheidung der Ratsmehrheit im städtischen Kulturausschuss, den Sperrvermerk auf 300.000 Euro im städtischen Nachtragshaushalt nicht aufzuheben, die für die Herrichtung von Flächen rings um das Kunsthaus vorgesehen sind.
Auch einen Antrag der CDU, die Möglichkeiten für einen Open-Air-Platz als Spielstätte vor dem Kunsthaus zu prüfen, hatten lediglich die Antragsteller im Ausschuss unterstützt.
SPD sieht keine Knappheit an Parkplätzen
Mit dem Beschluss, so die Absender des offenen Briefes, „ignoriert die Ausschussmehrheit die bestehenden rechtlichen Verpflichtungen zur Ausweisung von ausreichenden Parkflächen an öffentlichen Gebäuden und verhindert eine sinnvolle Weiterentwicklung des kulturellen Angebots in Troisdorf“. Eine Entscheidung, die sich gegen Besucherinnen und Besucher richte, aber auch gegen die Akzeptanz des Kunsthauses selbst.
Für die SPD hingegen stellt sich die Frage nach Parkplätzen „zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht“. Auf der anderen Seite des Kunsthauses könne fast uneingeschränkt geparkt werden; zudem gebe es mit dem Parkhaus an der Stadthalle „ausreichend Parkmöglichkeiten in zumutbarer Entfernung“.
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Als „wohlüberlegt“ bezeichnen der Fraktionsvorsitzende Schliekert und sein Stellvertreter Daniel Engel die Entscheidung der Mehrheit aus SPD, Grünen, FDP, Fraktion und Linken gegen einen Open-Air-Platz. Allein für einen Ideenwettbewerb zur zukünftigen Gestaltung sollten 150.000 Euro ausgegeben werden, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.
Idee eines Open-Air-Platzes noch nicht abgeschrieben
In der Tat hatte die Verwaltung die Freigabe dieser Summe vorgeschlagen, um drei Büros Ideen entwickeln zu lassen – aus Sicht der SPD angesichts der knappen städtischen Finanzen „nicht vermittelbar“.
Ganz abgeschrieben hat aber auch die SPD die Idee eines solchen Platzes offenbar nicht. Zunächst aber erwarte man klarere Vorschläge, „in welcher Form und zu welchen finanziellen Rahmenbedingungen“ das geschehen solle.