Ein Verkehrschaos wegen des Warnstreiks blieb im Rhein-Sieg-Kreis am Freitag aus. Die Standorte der RSVG in Hennef und Sieglar wurden bestreikt.
Streik im ÖPNVBusse bei der RSVG in Sieglar blieben stehen
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Streik im ÖPNV: In Sieglar am Busbahnhof der RSVG war ein Streikbüro in zwei Bussen aufgebaut.
Copyright: Quentin Bröhl
Seit Freitagmorgen, 7. Februar, 3 Uhr, blieben die Busse im Depot der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) in Sieglar und Hennef: Die Gewerkschaft Verdi hatte für diesen Freitag zum bundesweiten Streik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen. Neben den Verkehrsbetrieben in Köln (KVB) und Bonn (SWB) beteiligten sich auch die Busfahrer der RSVG an dem Streik.
RSVG-Kundencenter blieben geschlossen
„Wir wollen alle mehr Geld. Alles wird teurer. Wir Busfahrer verdienen nicht das Geld, was wir verdient hätten“, brachte es RSVG-Betriebsratsvorsitzender Savvas Papazoglou auf den Punkt. Nachdem die erste Runde der Verhandlungen vor zwei Wochen ohne Ergebnis geblieben ist, erhöhte die Gewerkschaft nun mit dem Warnstreik den Druck.
Papazoglou, einziges freigestelltes Betriebsratsmitglied aus dem elfköpfigen Gremium der RSVG, pochte vor der nächsten Tarifverhandlung am 17. und 18. Februar in Potsdam auf einen schnellen Kompromiss.
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Kein Bus verließ am Freitag den Busstandort in Sieglar.
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Acht Prozent Lohnsteigerung fordert die Gewerkschaft sowie mindestens 350 Euro mehr und drei zusätzliche freie Tage, für Gewerkschaftsmitglieder einen weiteren vierten freien Tag.
Bis Samstagmorgen bis zum Betriebsende gegen 5 Uhr wollen sich rund zwei Drittel der rund 490 RSVG-Angestellten an dem Streik beteiligen. Auf der Internetseite sind alle stattfindenden Fahrten unter der entsprechenden Linie ersichtlich. Die RSVG-Kundencenter blieben am Streiktag ebenfalls geschlossen.
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Gähnende Leere herrschte in Siegburg am Busbahnhof und der Endhaltestelle der Linie 66 der SWB.
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Während die Subunternehmer mit ihren Bussen unterwegs sind, rechnet Papazoglou vor allem gegen Mittag an den Schulen mit Chaos: „Heute gibt es Zeugnisse, und gegen 12 Uhr werden viele Kinder auf ihre Busfahrt verzichten müssen.“ Stattdessen erwartet er viele Eltern, die ihre Kinder an den Schulen abholen und so Staus verursachen.
An der Ausfahrt der RSVG in Sieglar gab es für die streikenden Kollegen Kaffee, Wasser, Tee und Brötchen. In den Bussen konnten sich die Kollegen derweil aufwärmen. „Wir werden hier bis 16 Uhr vor Ort sein“, berichtet er und freut sich am Streiktag über zahlreiche neue Mitglieder.
Im Berufsverkehr war die Lage am frühen Morgen rund um den Rhein-Sieg-Kreis derweil eher ruhig. In Nordrhein-Westfalen wurden in der offiziellen Stauliste gegen 8 Uhr lediglich elf Kilometer angezeigt. Viele Arbeitnehmer hatten sicherlich auch die Möglichkeit des Homeoffice vorgezogen.