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Tierheim TroisdorfEhrenamtliche Helferinnen führen die Hunde aus

Lesezeit 4 Minuten
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Bei Wind und Wetter unterwegs: Die beiden Studentinnen Lea Morgenroth (links) und Carolin Volbach drehen mit Gini die obligatorische Runde, die wegen Rückenproblemen einen Wärmeschutz trägt.

Troisdorf – Schwanzwedelnd kommt Gini auf Lea Morgenroth und Carolin Volbach zu. Die fröhliche Hündin kennt ihre beiden Gassigängerinnen, die sie am Eingang zum Hundehaus abholen. Es regnet in Strömen, aber die obligatorische Runde muss sein.

Die zwei Studentinnen gehören zum Team des Tierschutzvereines Rhein-Sieg, das sich regelmäßig um die Hunde kümmert, die im Heim auf ein neues Zuhause warten. Gini gilt als Listenhund, da sie ein American-Staffordshire-Terrier-Mischling ist. Ohne speziellen Sachkundenachweis darf man sie nicht ausführen. Den haben die Studentinnen beim Kreis abgelegt.

„Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierschutzvereines fallen dafür keine Gebühren an“, sagt Dr. Johannes Westarp, Leiter des Veterinäramtes. Den Nachweis tragen die Gassigängerinnen bei sich.

Ausgeprägte Tierliebe

Die 24-jährige Lea Morgenroth ist mit Hunden aufgewachsen. „Als ich acht Jahre alt war, hat meine Oma einen Cairn Terrier gekauft, weil ich unbedingt einen Hund wollte“, berichtet sie. Aus zeitlichen Gründen ging das nicht in ihrer Familie. „Aber Oma wohnte nebenan, da war das kein Problem.“

Einführungsrunde für neue Hundeführer

Die Ausführzeiten sind täglich 10 bis 12 Uhr und 17 bis 19.45 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen 10 bis 12 Uhr und 15 bis 19.45 Uhr.

Um Hundeführer zu werden, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und an einer Einführungsrunde teilgenommen haben.

In Begleitung eines erfahrenen Gassigängers werden die wesentlichen Aspekte beim Führen eines Hundes auf dem Tierheimgelände und außerhalb erläutert.

Die Einführungsrunde findet jeden ersten und dritten Samstag im Monat um 10 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist am Vermittlungsbüro. Weitere Informationen im Tierheim, 02241/127 77 00. (vr)

Zuvor seien sie natürlich im Tierheim gewesen, aber gab es keinen Hund, der für Kinder geeignet war. Bei der 22-jährigen Carolin Volbach gab es zu Hause immer Katzen. „Für Hunde fehlte die notwendige Zeit.“

Die Tierfreundin jobbte jedoch als Hundesitterin in der Nachbarschaft. Nach einem Schulpraktikum mit 16 Jahren im Tierheim war für sie schnell klar, dass sie sich als Gassigängerin engagiert. „Als ich mit 18 meinen Führerschein hatte, bin ich regelmäßig ins Tierheim gefahren.“ Nun ist sie schon seit vier Jahren dabei.

Nicht jeder bekommt jeden Hund. Die Vierbeiner sind in drei Kategorien eingeteilt. Grün bedeutet, dass das Tier einfach zu führen ist. Gelb steht für kleine Probleme. Der Hund versteht sich zum Beispiel nicht unbedingt mit jedem Artgenossen. Listenhunde sind in der roten Kategorie, zu der auch schwierige Tiere gehören.

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Vierbeiner mit Kampfhundeblut sind Listenhunde. „Gini ist eine sehr herzliche, genügsame und entspannte Hündin im besten Alter. Sie läuft super an der Leine und beherrscht alle Grundkommandos“, berichtet Helga Berben, Vorsitzende des Tierschutzvereines.

Schwierige Vermittlung

„Die süße Hundedame ist sehr unkompliziert und eine wirklich treue Seele, die gerne bei einer ruhigen Familie mit älteren Kindern einziehen kann.“ Da sie wegen ihrer Abstammung ein Listenhund ist, wurde sie noch nicht vermittelt. Vielleicht auch, weil die neuen Eigentümer den Sachkundenachweis haben müssen.

Die Gassigängerinnen bestätigen dies. Gini sei wirklich lieb und habe sicherlich eine gute Kindheit gehabt. Einen Maulkorb müsse sie noch tragen, bis sie eine spezielle Prüfung, den Wesenstest, abgelegt habe. Das sei jedoch kein Problem.

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Vor der Runde bekommt Gini von ihren beiden Betreuerinnen eine kleine Massage, damit sie ohne Rückenprobleme mitlaufen kann. Sie scheint es zu genießen.

Bei den Vorbereitungskursen sei Gini schon „Klassenbeste“. Die neunjährige Hündin hat Rückenprobleme. Deswegen trägt sie an kalten Tagen eine Wärmedecke. Vor dem Spaziergang wird auch ihr Rücken massiert, damit alles geschmeidiger wird. „Dann ist sie aber topfit“, betont Carolin Volbach.

Bis zu viermal in der Woche sind die beiden Hundefreundinnen im Tierheim. „Wir bringen eigentlich so viel Zeit auf, dass wir auch einen eigenen Hund haben könnten“, stellt Lea Morgenroth fest. Doch beide wissen noch nicht, wie ihre berufliche Zukunft aussieht, daher warten sie noch mit der Anschaffung. Aber schon jetzt ist klar, dass sie später einen eigenen Hund haben werden. Natürlich aus dem Tierheim.