Neuer Standort, neues KonzeptStadtbibliothek Troisdorf bald im Citycenter
Troisdorf – Nicht nur an einen neuen Standort, sondern auch mit einem neuen Konzept soll die Stadtbibliothek Troisdorf nach dem Umzug ins Citycenter eröffnen. Externen Sachverstand hatten Verwaltung und Politik dafür angezapft, im zuständigen Kulturausschuss stellte Andreas Mittrowan die „Vision für die Stadtbibliothek 2025“ vor.
Ein Raumprogramm mit Lesecafé, Ruhebereichen und Lernarbeitsplätzen, aber auch Platz für Veranstaltungen gehören zu den Vorschlägen, um die Bibliothek als sogenannten Dritten Ort neben Zuhause und Arbeitsumfeld zu etablieren.
Damit die Bücherei erste Anlaufstelle in Troisdorf sein kann, wenn es um das Lernen geht, sieht Mittrowan ein ausgearbeitetes Veranstaltungsprogramm, die Weiterbildung der Beschäftigten und einen Ausbau des E-Learning-Angebots als ebenso wichtig an wie die Installation von ausreichend Steckdosen und die Anschaffung von Geräten, die auch auszuleihen sind. Weg von der klassischen Medienausleihe führt die Idee eines Raumes für Experimente und Kreativität, von den Fachleuten als „makerspace“ bezeichnet. In einer „Bibliothek der Dinge“ könnten auch Geräte auszuleihen sein, die man nur selten braucht.
Auch Ort für multikulturelle Begegnungen
Parallel sollte die Bibliothek selbst digitaler werden, verschiedene Social-Media-Kanäle bespielen und darüber den eigenen Bekanntheitsgrad erhöhen. Aber auch analoge Mittel wie Flyer an alle Haushalte oder Wegweiser in der Innenstadt könnten die Wahrnehmung der Bibliothek erhöhen.
Mehr als 50 Prozent der Kinder in Troisdorfer Kitas haben laut Mittrowans Aufnahme des „Ist-Zustandes“ einen Migrationshintergrund. Die Bibliothek müsse daher auch ein multikulturelles Begegnungszentrum sein: mit einem breiten Veranstaltungsprogramm, das auf die verschiedensten Zielgruppen eingeht. „Was braucht Ihr?“ sollte häufiger gefragt und Einrichtungen gezielt angesprochen werden. Dabei setzt er auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern wie Schulen oder Kitas, am besten in den Händen eines festen Ansprechpartners oder -partnerin.
Filialen erstrecken sich über 1900 Quadratmeter
In der idealtypischen Stadtbibliothek gibt es für all diese Aufgaben ein großzügiges Foyer mit Platz für Kinderwagen ebenso wie für Rollatoren; für Kinder bis zwölf Jahre ist ausreichend Platz zum Spielen vorhanden. Jugendliche bräuchten eine eigene Abteilung, laut DIN sind für eine Stadt mit 80 000 Einwohnern mindestens 30 Arbeitsplätze vorgesehen. Am ehesten „klassische Bibliothek“ stellt für den Fachmann die Romanabteilung dar, die mit Sofas, Sesseln und kleinen Tischen den Aufenthalt angenehm macht. Separat zugänglich sollte ein Raum sein, der für interne Veranstaltungen und auch die Nutzung zum Beispiel durch Vereine offensteht.
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So viel Angebot braucht Platz – und der fehlt nach dem Umzug der Innenstadtbibliothek mehr denn je: Die beiden Filialen werden insgesamt über 1900 Quadratmeter zur Verfügung haben, weniger als die Hälfte dessen, was für öffentliche Bibliotheken empfohlen wird. „Klein, aber fein“ sieht Kulturdezernent Horst Wende die Bibliothek. Es werde ein Lesecafé geben und eine Terrasse im Freien. Lernräume und Möbel für akustische Trennung werde es geben, sagte der neue Bibliotheksleiter Philipp Maaß; Möbel auf Rollen machten den Raum flexibel nutzbar. Und mit den Investitionen in neue digitale Medien habe das Team bereits begonnen. Für die dritte Märzwoche ist der Umzug geplant, auf einen Eröffnungstermin will sich der neue Bibliotheksleiter nicht festlegen: „Wenn wir fertig sind . . .“