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SanierungWarum ein Troisdorfer Altenheim derzeit verhüllt ist wie einst der Reichstag

Lesezeit 2 Minuten
Das Nobilis Altenheim sieht aus, wäre Verpackungskünstler Christo in Troisdorf am Werke.

Das Nobilis Altenheim sieht aus, wäre Verpackungskünstler Christo in Troisdorf am Werke.

Die Umbaumaßnahmen des Nobilis Altenheims in Troisdorf sind weiter im Gange. Das ist der Stand der Arbeiten.

Man könnte meinen, der Reichstag steht in Troisdorf am Wilhelm-Hamacher-Platz. Die Aktionskünstler Christo und Jeanne-Claude hüllten im Jahr 1995 das berühmte Gebäude in Berlin in riesige Kunststoffbahnen. In Troisdorf ist das Nobilis-Altenheim derzeit mit großen weißen Tüchern verhüllt.

Hintergrund sind hier aber ganz profane Renovierungsarbeiten. Die Fassade am Platz wird derzeit mit Hochdruckreinigern bearbeitet. Außerdem werden die Fenstergauben im obersten Stockwerk abgetragen und neu verblendet. Im gesamten Komplex werden seit Anfang der Woche zudem neue Fenster eingebaut.

So soll die Fassade auf der Seite Wilhelm-Hamacher-Platz nach Fertigstellung Anfang 2025 aussehen.

So soll die Fassade auf der Seite Wilhelm-Hamacher-Platz nach Fertigstellung Anfang 2025 aussehen.

Auch in der Wilhelmstraße sind die Bauarbeiten weiter gegangen. Die Fenster für die Fassaden des roten Hauses sind angeliefert worden. Die Häuser mit den Hausnummern 22 und 24 sind schon fast verschwunden. Lediglich ein Teil der Nummer 22 steht noch, weil hier ein Statiker das verbliebene Stück zum Nachbarhaus noch begutachten muss.

Arbeiten an Troisdorfer Altenheim sollen 2025 beendet sein

Die Fertigstellung hat sich mittlerweile etwas verzögert. Statt Ende 2024 erwartet der Betreiber Nobilis-Seniorenresidenz das Ende der Arbeiten im ersten Quartal 2025.

Mehrere Millionen Euro hat der Bauherr, die Firma Carestone Asset Troisdorf, in die Hand genommen, um mehr als 9000 Quadratmeter Fläche zu sanieren. Nach Fertigstellung wird es hier 60 Pflegeapartments, 32 betreute Wohnungen, 20 Einheiten in der Tagespflege geben, „für Sicherheit und Selbstbestimmung bis ins hohe Alter“, wirbt der Bauherr auf einem Werbebanner. Auch eine Darstellung der neuen Fassade ist am Bauzaun angebracht.

In der Wilhelmstraße sind die Häuser 22 und 24 schon fast verschwunden.

In der Wilhelmstraße sind die Häuser 22 und 24 schon fast verschwunden.

In der ehemaligen Einkaufspassage, in der die Supermarkt-Kette „Kaisers“ bis 2009 ein großes Ladenlokal nutzte, werden die Bewohnerinnen und Bewohner in Zukunft ihre Mahlzeiten einnehmen. Die Küche erhält einen direkten Zugang zum Saal.

Zwei alten Wohnhäuser in der Wilhelmstraße weichen Büros

Im früheren Speisesaal wird ein großer Therapieraum eingerichtet. Die Rezeption und der Friseur werden umziehen, größer werden der Fernsehraum und die Bibliothek ebenfalls im Erdgeschoss. Dort sollen in Zukunft auch Umkleiden, Duschen und Sozialräume für die Beschäftigten zu finden sein. Im vierten Obergeschoss werden dadurch Flächen frei, die für Schulungsräume genutzt werden sollen.

An Stelle der zwei alten Wohnhäuser in der Wilhelmstraße, die derzeit abgerissen werden, entsteht ein Neubau für Büros. Ein weiteres großes Projekt hinter der roten Fassade, die ebenfalls saniert wird und neue Fenster erhält, ist die Komplettsanierung der Bäder: 63 Badezimmer werden behindertengerecht umgestaltet.