Regionales für den guten ZweckAn der Burg Wissem wurde das Stadtjubiläum gefeiert
Troisdorf – Likör aus Sankt Augustin, Kartoffeln aus Troisdorf und Käse aus Much – es wurde ordentlich aufgefahren beim Erntedankfest und Bauernmarkt rund um die Burg Wissem, getreu dem Motto: „Aus der Region für die Region“. Das Riesenrad drehte sich unermüdlich, Kinder zogen Riesen-Seifenblasen über die große Wiese. Es war an drei Tagen ein Familienfest im besten Wortsinn. Und natürlich stand das Stadtjubiläum, 50 Jahre Troisdorf, im Fokus.
Look der 60er-Jahre
Hendrick Brock, Frontmann von „De Boore“, gab mit seiner Band „Cologne unplugged“ ein Mitsingkonzert vor der historischen Kulisse des Herrenhauses. Die Chöre „Let’s go Gospel“ und der „ELSch-Chor“ unterstützten stimmgewaltig, was der Sänger zum Anlass nahm, deren Konzerte kräftig zu bewerben. Moderator Torsten Stenzel musste nicht viel tun, um die Jungs noch einmal zu einer Zugabe auf die Bühne zu holen.
Im Publikum stand auch eine Gruppe, die sich – passend zum Jubiläum der Stadt – in Originalkleider aus den 60er-Jahren geworfen hatte und vorbei an den Ständen wandelte, zu Karnevalsmusik schunkelte oder bei „Running 5“ mitrockte. Es waren Mitglieder vom Männerballett „Los Möhnos“ mit ihren Partnerinnen. Sie hatten sich bei der CDU-Kleiderstube Hennef, der Nachbarschaftshilfe und aus dem eigenen Kleiderschrank eingedeckt. Tatsächlich waren sie ein ziemlich authentischer Augenschmaus, von den Besuchern, die sich vorbei schoben an den Erntegaben, mit Freuden, aber auch Staunen beäugt.
Kaffee und Öl für den guten Zweck
Cocktails, Nudeln, Kaffee und Kuchen gab es bei einem lang gezogenen Stand am Burggraben. Landwirt Christian Lohmar bot nicht nur seine Kartoffeln, sondern auch einen Erstling an, einen Wein von der Mosel, den es nur bei ihm zu kaufen gibt. Alle Einnahmen des Marktes fließen übrigens an die Kinderstiftung Troisdorf, bei der auch Gastwirt Nunzio Orefice von „Quattro Passi“ mitmischt. Neben dem sozialen Engagement hat er noch einen ganz persönlichen Zugang zum Thema. Sein Sohn Gino litt vor vier Jahren an einer schweren aplastischen Anämie, einem Knochenmarkversagen. Der heute 19-Jährige gilt als geheilt, freundlich und zuvorkommend schenkte er Wein und Aperol aus. Er ist reflektiert, hat sich viele Gedanken zum Leben gemacht. Nach dem Abitur will er Medizin studieren, was ihm gelingen kann, nachdem er nach seiner Krankheit ein sehr viel besserer Schüler geworden ist.
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Wolfgang Schmitz-Mertens reichte selbst gerösteten Kaffee über die Theke, Julia Becker ein Stück weiter kalt gepresste Öle. Die Truppe verkaufte im siebten Jahr schon für den guten Zweck, mehr als 10 000 Euro kamen bereits zusammen. Und die Musik war abgestimmt auf die 50 Jahre, von „Beatles Revival Band“ über „Die goldenen Reiter“ bis zum „Dynamischen Duo“.