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Tief im dunklen, dunklen WaldAusstellung im Bilderbuchmuseum Burg Wissem

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Im Märchenwald: Leiterin Pauline Liesen, Gestalterin Ulla Bönnen, Kurator Bernhard Schmitz, Museumspädagogin Jennifer Walter-Hammel.

  1. In der Mitmach-Ausstellung „Wie im Märchen …“ heißen Rotkäppchen, Rapunzel und Co alle kleinen und großen Gäste im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf willkommen.
  2. Die Auseinandersetzung mit den bekannten Märchen ist dabei modern und frei.
  3. Was die Ausstellung zu bieten hat und wie das Corona Schutzkonzept aussieht.

Troisdorf – Wer sich im Rotkäppchenzimmer des Bilderbuchmuseums Burg Wissem den Wolf und finsteren Wald vorstellen wollte, brauchte bislang eine Menge Fantasie. In den zurückliegenden Monaten aber hat sich der bislang nüchterne Raum in eine überbordende Märchenwelt verwandelt. Dort können große und kleine Besucher des Museums tief eintauchen in die Atmosphäre des nach wie vor wohl bekanntesten Märchens der Welt.

Ulla Bönnen und Andreas Schulz, bildende Künstler und „Exponateinrichter“, sind für den Entwurf verantwortlich: Sie schufen einen dichten Wald, bemalten die Wände des Raumes und bauten einen Hochstand, in den man sich zurückziehen kann. „Wichtig war uns, dass die Kinder hier auch spielen können“, betonte Bönnen bei der Vorstellung. Teppichboden erlaubt das Krabbeln auf der Erde, sogar schlafen könnte man hier. Geschickte Beleuchtung besorgt den Rest, um auch die Exponate in den Vitrinen zur Geltung zu bringen.

1500 Exponate aus Sammlung

Mit einem Zuschuss von 9000 Euro machte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Umgestaltung möglich. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Museumspädagogin Jennifer Walter-Hammel seit zwei Jahren auch Führungen für demenzkranke Menschen gibt, habe den LVR überzeugt, sagte Museumsleiterin Dr. Pauline Liesen.

Das kleine Mädchen mit der roten Kappe, die Großmutter und der Wolf bestimmen bis Mitte Januar nicht nur das Rotkäppchenzimmer. Auch in den anderen Räumen der ersten Etage breitet das Museumsteam Kostbarkeiten aus der Sammlung Waldmann aus, die 2001 von den Kindern des Sammlerpaares dem Museum übergeben wurde. 1500 Exponate erhielt Troisdorf damals, durch Zukäufe wuchs das von Dr. Bernhard Schmitz kuratorisch betreute Konvolut auf 1800 Bücher, Illustrationen und volkskundliche Gegenstände an.

Naturalistische Darstellung

Mit naturalistischen Darstellungen des Märchens beginnt der Rundgang mit vorgeschriebener Laufrichtung, immer moderner und freier wird die Auseinandersetzung mit dem bekannten Stoff, bis hin zur Abstraktion der bekannten polnischen Illustratorin Kveta Pacovska. Auch inhaltlich gehen die Autorinnen und Autoren freier mit dem Stoff um. „Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrfrau“, lassen Jean Leroy und Mathieu Maudet ihre Protagonistin sagen. Und ihr Wolf frisst seine Opfer nur, weil er von den anderen gemobbt wird.

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Im Erdgeschoss sind vor allem die kleineren Besucher aufgefordert, höchst unterschiedliche Märchen spielerisch zu erleben. Die Kreativ-Werkstatt lieferte die gemalten Kulissen, für die übrige üppige Ausstattung wurde das Museumsteam selbst kreativ: Aus Tarnnetzen und Rollen aus dem Fundus der Firma Reifenhäuser entstand Wald, für „Hexenzimmer“ oder „Räuberecke“ lag das meiste bereits auf dem Dachboden. Wegen Corona sind die Mitmachmöglichkeiten beschränkt, sie fallen aber nicht aus: So erhält jedes Kind am Eingang eine Basteltüte mit dem Material, das sonst auf den Tischen ausliegt.