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Aus für KrankenhausGFO Kliniken verteidigen Beschluss im Troisdorfer Ausschuss

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Der Haupteingang von St. Josef ist geschlossen, für die Zukunft des Standorts in der Innenstadt sieht es kaum anders aus.

Troisdorf – In einer aktuellen Stunde des Hauptausschusses hat Ingo Morell, Geschäftsführer der GFO Kliniken, Stellung zu der möglichen Aufgabe des Krankenhaus-Standorts St. Josef und einer Verlagerung nach Sieglar genommen. Dass die GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) überhaupt in die Auswahl für Mittel von 173 Millionen Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds gekommen sei, verglich er mit einem Lottogewinn. Keinesfalls klar sei, dass das Geld auch fließen würden.

Keinen Zweifel ließ Morell, der auch Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist, dass beide Standorte auf sich alleine gestellt keine Zukunft hätten. „Nichts zu machen, wäre irgendwann der Ausstieg“. Kleinere Häuser seien zunehmend weniger in der Lage, Vorgaben für die Gesundheitsversorgung zu erfüllen, vor allem aus Personalgründen.

„Wir brauchen größere Einheiten, damit wir nicht personell an die Grenzen kommen.“ Als großen Vorteil beschrieb er die Möglichkeit, ein Perinatalzentrum mit Frühchenversorgung einzurichten.

Heinz Fischer (SPD) fragte, ob es nicht möglich sei, die Häuser zusammenzulegen, ohne die beiden Häuser aufzugeben. Morell erläuterte, St. Johannes und St. Josef seien bereits eng miteinander verzahnt seien, wie auch mit anderen GFO-Standorten. Bei den Vorgaben, vor allem für die Notfallversorgung, würden aber immer einzelne Häuser betrachtet.

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Sven Schlesiger (Die Linke) gab zu bedenken, St. Josef sei immer ein wichtiger Anlaufpunkt für die Troisdorfer gewesen, zudem hätten sich zwei Standorte in der Corona-Pandemie ausgezahlt. Das stellte auch Morell nicht in Frage, die Krankenhausstruktur habe sich allgemein bewährt. Durch die Zusammenlegung könne man aber eine moderne Isolierstation schaffen.

Angelika Blauen (Die Grünen) fragte nach der Flächenversiegelung, die durch einen Anbau an das Krankenhaus verursacht würde. Morell versicherte, die GFO versuche „klimafreundlich zu bauen“.

GFO beteuern, dass alle Abteilungen erhalten bleiben

Einen zeitlichen Horizont, nach dem Sebastian Thalmann (FDP ) gefragt hatte, konnte Morell nicht nennen, führte aber aus, dass es dabei eher um Jahre, nicht um Jahrzehnte gehen werde. „Wir werden versuchen, das so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen.“ Auf Nachfrage von Katharina Gebauer (CDU) versicherte er, man werde alle Abteilungen erhalten.

„Vielleicht kommt auch noch einiges hinzu.“ Die 96 Planbetten, die künftig entfallen sollen, gebe es eigentlich nur auf dem Papier. Die Gesundheitsversorgung in der Innenstadt sei sicherlich nicht in Gefahr.

St. Johannes in Sieglar soll 500 Betten haben

Allgemein sei es das Ziel, mit 500 Betten ein großes Krankenhaus zu schaffen, „das nicht mehr wegzudenken ist“, renditeorientiert seien die GFO nicht. Sollte die Förderung ausbleiben, werde man sicherlich mit kleinen Schritten in die gleiche Zielrichtung gehen. Derzeit werde aber über „ungelegte Eier“ gesprochen“, viele Details seien nicht geklärt.

Dazu gehört auch die Zukunft des Krankenhausgebäudes in der Innenstadt, für das sich Morell vage den Umbau für Wohnungen vorstellen könnte. In Sieglar stehe die Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen an, eventuell durch ein neues Parkdeck. Harald Schliekert (SPD) sagte für seine Fraktion, man könne die Darstellung Morells „im Grundsatz nachvollziehen“. „Ich verstehe aber nicht, warum daraus eine Geheimaktion gemacht wurde. Das irritiert mich.“

Insbesondere Landrat Sebastian Schuster war dafür kritisiert worden, dass er am Kreistag vorbei sein Einvernehmen erklärt hatte. Morell zufolge war dieser Schritt nötig, um überhaupt den Antrag einreichen zu können.

Bürgermeister Alexander Biber betonte, dass sein Vorgänger Klaus-Werner Jablonski den Rat schon im September 2019 über entsprechende Überlegungen der GFO informiert hatte.