Die Wurzeln der WeihnachtIn der St. Hippolytus steht eine ganz besondere Krippe
Troisdorf – Die Zahlen sind beeindruckend: 1700 Stück Wurzel, die zum Teil bis zu sechseinhalb Meter in die Höhe aufgebaut sind, 141 Figuren auf 93 Quadratmetern, davon 90 Tiere und 51 Menschen, und im Mittelpunkt die Jesusfigur im Stall zu Bethlehem. Zum 30. Mal ist in diesem Jahr Norbert Quadt für die beeindruckende Wurzelkrippe in der katholischen Kirche St. Hippolytus in Troisdorf verantwortlich.
Die Öffnungszeiten
Die Wurzelkrippe in der katholischen Kirche St. Hippolytus kann vom 24. Dezember bis 10. Januar in der Zeit von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Die Maskenpflicht muss eingehalten werden wie auch der sichere Abstand. Ab dem 11. Januar kann man für weitere zwei Wochen die Krippe aus dem Windfang hinter Glas bestaunen. Zwischen 8 und 18 Uhr wird dann der rechte Seiteneingang geöffnet sein. Eine Führung wird es in diesem Jahr nicht geben. (que)
Etwas kleiner als sonst: In diesem Jahr hat er ein Drittel der sonst verwendeten Elemente weggelassen. Dennoch hat der 70-Jährige wie in jedem Jahr am Samstag vor dem ersten Advent begonnen. Die über die Zeit zusammengesuchten Wurzeln werden hinter der Kirche gelagert, die Figuren, Krippe, Mauern der Stadt, Häuser, Beleuchtung und Wasserpumpe werden das Jahr über in Räumen in der Kirche aufbewahrt.
Vier Helfer
Vier Helfer, von denen zwei bereits auf die 80 Jahre zugehen, sind zur Unterstützung in der Zeit von 9 bis 17 Uhr dabei. Norbert Quadt ist in den drei bis vier Wochen der Aufbauphase oft schon früh morgens um 7 Uhr in der Kirche, und nach der Mittagspause kann es abends auch schonmal bis 22 Uhr dauern, bis er die Kirchentür hinter sich schließt.
„Uns fehlt der Nachwuchs und die jungen Leute. Vor 30 Jahren habe ich das noch alleine aufgebaut. Seit acht Jahren arbeiten wir jetzt im Team zusammen“, erklärt der Rentner, der als Elektromaschinenbauer bei Klöckner-Mannstaedt beschäftigt war.
196 Schalttafeln und 80 Stahlständer
Jedes Jahr hat sich Quadt etwas anderes einfallen lassen. Er erinnert sich noch gut an den ersten Stall, den er vor 30 Jahren aufbaute, dann seien die Weide und der Fluss hinzugekommen. „Da ist am Anfang viel Wasser auf der Erde gelandet.“ Mittlerweile hat der handwerklich geschickte Tüftler alles im Griff. Er hat die Stadttore, die Festung Antonia, einen Tempel mit Kuppel und die Häuser gebaut. Außerdem sind in der Krippe insgesamt 196 Schalttafeln und 80 Stahlständer für den Unterbau eingebaut.
„Das ist Holz aus einer alten Küche“, verrät er über die fiktive Darstellung der Stadt Jerusalem. Wurzeln habe er gerade in der Anfangszeit viel gesammelt. „Da bin ich im Wald auch schon mal bis nach Much gefahren“, ergänzt er. Mal würden Wurzeln beim Ab- und Aufbau kaputt gehen, und neue seien schnell besorgt.
Sechseinhalb Meter hohe Wurzeln
Die sechseinhalb Meter hohen Wurzeln werden im Hintergrund auf zwei Stahlgerüsten mit 27 Holzdielen gestapelt. Die meisten Wurzeln sind mit Drähten miteinander verbunden. Keine liegt im darauffolgenden Jahr an der gleichen Stelle. „Ich bin schon oft gefragt worden, ob die Wurzeln Nummer hätten.“
Auf die liturgischen Darstellung legt Norbert Quadt viel Wert. Er spielt in der Krippe das Evangelium der Weihnachtszeit nach. So werden die Figuren vier- bis fünfmal umgestellt. Die ältesten Püppchen, die bis zu 50 Zentimeter groß sind, sind noch aus den 1940er Jahren. Viele neuere haben Quadt und die Kirchengemeinde in all den Jahren neu angeschafft. „Die alten Figuren sind starr, an den neueren kann man die Köpfe und Arme bewegen“, erklärt Quadt die Vor- und Nachteile.
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Zahlreiche Schafe, zwei Kamele und drei Elefanten zeigen die breite Vielfalt. Der Abbau gehe etwas schneller. „So acht Tage sind wir dann aber schon dabei, alles zu verstauen.“ Und wenn dann wieder eine Wurzel defekt ist, hat Quadt ja bis nächsten November reichlich Zeit, sich im Wald nach geeignetem Ersatz umzuschauen.