Bedarf an Betreuung steigtUnternehmer-Ehepaar unterstützt das Frauenhaus in Troisdorf
Troisdorf – „In der Region karitativ tätig sein“ – das ist für Susi Reifenhäuser und Ehemann Klaus seit Jahren geübte Praxis. „Wir fühlen uns verbunden.“ In diesem Jahr haben sich die beiden im Familienrat als Paten für den Verein Frauen helfen Frauen stark gemacht, der das Frauenhaus in Troisdorf unterhält. Die gemeinsame Entscheidung: Mit 15 000 Euro unterstützt die Familie die Arbeit im Frauenhaus.
„Ein unterstützenswertes Projekt“, betont Susi Reifenhäuser im Gespräch. Ein Schuh, so hat sie im Vorfeld erfahren, „drückt besonders“: eine intensivere Betreuung nämlich für die Kinder, die mit ihren Müttern im Frauenhaus leben. Nun kann das Team um Michiko Park für zunächst zwei Jahre eine 450-Euro-Kraft einstellen.
„Es tut uns leid, dass man sich persönlich nicht so engagieren kann“, bedauerte Susi Reifenhäuser beim Besuch in der Vereinsgeschäftsstelle. Aber „gerade jetzt ist es so wichtig, das nicht aus dem Blick zu verlieren“.
Vor kurzem bereits Corona-Hilfe geleistet
Erst unlängst hatte die Unternehmerfamilie an das Frauenhaus gespendet, um dort kurzfristige Probleme in der Corona-Pandemie aufzufangen. Eine mehr als willkommene Hilfe, wie Michiko Park berichtet: Bei einer Bewohnerin hatte ein Reihentest eine Corona-Infektion nachgewiesen, in einer angemieteten Ferienwohnung konnten die Frau und ihre zwei Kinder isoliert werden.
„Keiner sonst hat sich angesteckt.“ Dennoch seien die Wochen der Quarantäne eine enorme Belastung für die derzeit vier Familien mit insgesamt sechs Kindern gewesen. „Wir sind einmal am Tag mit FFP-2-Masken ins Haus“, schildert Park; die Mitarbeiterinnen holten beispielsweise Antragsunterlagen ab, kauften für die Frauen und Kinder ein. Selbstverständlich blieb auch die infizierte Frau nicht unbetreut.
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Seit Freitag der vergangenen Woche ist die Quarantäne abgelaufen, geblieben ist Park „ein neuer Blick auf das Thema Schutz“. Sie merke „dass es wichtig ist, das Virus draußen zu halten“. Dazu gehört auch, dass die kleine Teeküche für die Mitarbeiterinnen und deren Waschraum derzeit für eine Notaufnahmewohnung geräumt wurden: Hier im Kellergeschoss des Frauenhauses müssen neu aufgenommene Frauen und gegebenenfalls ihre Kinder bis zum nächsten Test bleiben, um sicherzustellen, dass sie nicht das Virus ins Haus tragen.
„Nicht schön, aber das, was wir machen können.“ Wenig Verständnis hat Michiko Park daher dafür, dass es die bisherigen Reihentests für Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen seit Ende Oktober nicht mehr gibt. „Es ist wirklich wichtig, dass die Reihentests weitergehen“, appelliert sie an die Kreisverwaltung. Jetzt sei es „noch gut gegangen, es kann aber ein Flächenbrand werden“.