Ärztliche BehandlungMedipunkt in Troisdorf startet mit Angebot für Nicht-Versicherte
Troisdorf – Die Regale und Schränke füllen sich mit Verbrauchsmaterial, das ehrenamtlich aktive Personal steht in den Startlöchern: Am Dienstag, 18. Oktober, nimmt der Medipunkt in Troisdorf seine Arbeit auf. Die kreisweit bislang einmalige Anlaufstelle bietet Menschen ohne Krankenversicherung die Chance auf eine grundlegende medizinische Behandlung.
Zwei Ärzte sind zum Start dabei
Im „Lotsenpunkt“ am Pfarrer-Kenntemich-Platz, einem ökumenisch getragenen Angebot, werden vorerst einmal wöchentlich Ärzte eine Art Sprechstunde anbieten. „Wir können keinen Herzinfarkt behandeln“, hatte Dr. Peter Wolf, einer der beiden ehrenamtlich tätigen Ärzte, unlängst schon die Grenzen des Angebots benannt.
Jede Woche dienstags
Der Medipunkt am Pfarrer-Kenntemich-Platz 31 in der Troisdorfer Innenstadt ist ab dem 18. Oktober wöchentlich dienstags von 12 bis 15 Uhr für die Akutsprechstunde geöffnet. Das Angebot ist für die Hilfesuchenden kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kleinere Wunden oder Infektionen aber könnten sehr wohl behandelt werden. Zudem werden die Mediziner mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten, die dazu ihre Bereitschaft erklärt haben. Seit der Vorstellung des Projekts vor wenigen Wochen hätten sich auch zwei weitere Kollegen gemeldet, die gerade in den Ruhestand gehen und mitmachen wollen.
Klienten können auch anonym bleiben
„Die Menschen sollen spüren, dass sie uns wichtig sind und ihr Leben wertvoll ist“, sagte bei der Einweihung Regina Flackskamp, die Engagementförderin der katholischen Kirchengemeinde St. Hippolytus. Neben der medizinischen Versorgung ist den ehrenamtlich Aktiven wichtig, auch eine darüber hinaus gehende Beratung anzubieten – wenn die Klienten das möchten, wie Flackskamp betont.
Gemeinsam könne man nach Wegen zurück in das Versicherungssystem suchen oder schauen, ob nicht vielleicht noch eine Krankenversicherung besteht. Die Angabe der Personalien ist freiwillig; wer will, kann sich komplett anonym behandeln und beraten lassen.
„Lohmar hilft“ versorgt mit Verbrauchsmaterial
Mit einer Finanzspritze war Bürgermeister Alexander Biber zur Einweihung gekommen, der die Unterstützung der Stadt für das Projekt zusicherte, eine Spende überreichte auch eine Vertreterin der Kolpingsfamilie Spich. Dafür, dass das medizinische Verbrauchsmaterial nicht ausgeht, sorgt die Initiative „Lohmar hilft“ aus Beständen der Lagerapotheke, wie Gründerin Manu Gardeweg berichtete.
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Vor allem Material für die Wundversorgung haben sie und ihre Mitstreiter geliefert; auf Wolfs Liste standen aber auch 500 Einmalkittel und 1000 Handschuhe, Hustensaft oder leichte Schmerztabletten. Was verbraucht wird, werde die Initiative kontinuierlich nachliefern, kündigte Gardeweg an.