Troisdorfer MaskenverweigererPolizei holt Angeklagten in Handschellen aus Wohnung
Troisdorf – „Polizei, bitte machen Sie auf“: Das Geräusch des Türdrückers war die Antwort; den Bolzenschneider brauchten die Beamten nicht, die am Donnerstag gegen 10.45 Uhr an dem siebengeschossigen Wohnblock in der Gotenstraße vorgefahren waren. Ihr Auftrag: zwei Angeklagte aus ihrer Wohnung vorzuführen, die am Morgen zum Prozessauftakt vor dem Landgericht nicht erschienen waren.
Unter den Augen der Nachbarn abgeführt
Schnell verschwanden die Uniformierten hinter der gläsernen Eingangstür. Weitere Kollegen, darunter ein Hundeführer, bezogen Stellung im Vorgarten des Hauses, um zu verhindern, dass die beiden vom Balkon in der ersten Etage aus flüchteten.
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Wenig später öffnete sich die Haustür wieder, zwei Beamte führten den 36-jährigen Mann in Handschellen zum Streifenwagen. Unter den Augen von Nachbarn an den Fenstern der umliegenden Häuser und auf dem Gehweg wurde der Mann noch einmal durchsucht, Taschen und Hosenbeine wohl nach möglichen Waffen abgetastet.
Begleitet von uniformierten Beamtinnen und einer Vertreterin des Jugendamts trat wenig später die Partnerin des Angeklagten auf die Straße. Am Arm die Babyschale mit dem Kind, das sie nach Angaben ihres Anwalts vor wenigen Tagen geboren hat. Auch sie musste in ein bereitstehendes Auto der Polizei steigen, kurz darauf fuhr die Kollonne in Richtung Bonn davon.