Dreimal an einem Tag schnappte die Polizei einen Troisdorfer. Er hatte sich eine Verfolgungsjagd mit vier Streifenwagen geliefert.
ProzessTroisdorfer liefert sich Verfolgungsjagd mit vier Streifenwagen
Dreimal an einem Tag schnappte die Polizei einen 25-Jährigen. Er hatte sich in Troisdorfer Wohngebieten eine Verfolgungsjagd mit vier Streifenwagen geliefert. Der Intensivtäter wurde aus der Untersuchungshaft in Handfesseln ins Siegburger Amtsgericht geführt.
Gleich zwölf Zeugen marschierten im Gerichtssaal auf, fast alles Polizisten. Zwei Beamten war an jenem Dienstagnachmittag im August 2022 ein Ford Fiesta aufgefallen, dessen Kennzeichen zu einem Kleinkraftrad gehörten. Sie wollten den Fahrer am Elsenplatz stoppen, doch der raste davon.
Polizei brach Verfolgungsjagd in Troisdorf wegen zu hoher Gefahr ab
Die Verfolgungsjagd führte durch die schmalen Straßen des angrenzenden Wohngebiets, wo der 25-Jährige den Kleinwagen auf bis zu 90 km/h beschleunigte — erlaubt ist dort Tempo 30 —, durch Grünanlagen bretterte und über Bürgersteige. Vier Polizeistreifen waren am Ende beteiligt, sie brachen die Verfolgung jedoch ab, weil die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu groß wurde.
Bei einer späteren Kontrolle fanden sie Amphetamine in größerer Menge bei dem polizeibekannten Mann, der die Justiz beschäftigt, seitdem er 14 Jahre alt und somit strafmündig ist. Nach der dritten Tat an diesem Tag, einem Rollerdiebstahl, wanderte er in Untersuchungshaft.
Der Prozess vor dem Amtsgericht endete nicht mit einem Urteil. Das Verfahren wurde vorläufig eingestellt. Denn auf den Angeklagten wartet ein weiteres Verfahren vor dem Schöffengericht aufgrund schwerwiegenderer Straftaten. Im Vergleich dazu fällt die Verfolgungsjagd nicht sonderlich ins Gewicht. Das Schöffengericht darf Freiheitsstrafen von bis zu vier Jahren verhängen.