39.000 MedienSeit Tagen läuft der Umzug der Troisdorfer Bibliothek
Troisdorf – Wer als Vielleser schon einmal umgezogen ist – oder solchen beim Umzug geholfen hat –, der weiß, dass Bücherkisten immer die schwersten Kartons sind. Gilt es aber, insgesamt 39 000 digitale und analoge Medien umzuziehen, dann ist man gut beraten, Profis damit zu beauftragen: Seit Tagen läuft der Umzug der Stadtbibliothek Troisdorf in das neue Domizil.
„Das Unternehmen hat Regal für Regal ausgeräumt“, erklärte Bibliotheksleiter Philipp Maaß; das Kistenpacken gehörte nicht zu den Aufgaben des insgesamt 15-köpfigen Teams. Dank spezieller Transportkisten blieb die Sortierung erhalten, nur „ein bisschen was muss nachsortiert werden“.
Stadt investiert 200.000 Euro
Der Umzug der Stadtbibliothek in der Innenstadt war nötig geworden, da die Eigentümer des „Forum“ am Ursulaplatz mit der Immobilie neue Pläne verfolgen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Am neuen Standort hat die Stadt 200 000 Euro unter anderem für das Mobiliar investiert. Weitere 50 000 Euro fließen in die Netzwerktechnik, die Umzugskosten fallen separat an.
hat der Vermieter bezahlt, mit dem ein Vertrag für zunächst fünf Jahre geschlossen wurde. Außerdem gibt es eine Verlängerungsoption für weitere fünf Jahre.
Auch die Volkshochschule hat das Forum verlassen und ein Interimsquartier in der ehemaligen Förderschule im Laach bezogen. Im Spätjahr ist der Umzug ins neue Bürogebäude an der Kaiserstraße geplant. (dk)
Vor dem Umzug hatten die Beschäftigten mächtig aussortiert, rund 14 000 Medien haben den Ortswechsel gar nicht erst mitgemacht. „Da waren viele alte Sachen dabei“, berichtete Maaß, der seit 1. Dezember im Amt ist. Vor allem Sachbücher seien ja oft schon nach wenigen Jahren überholt. Weniger Platz als im Forum hat die Bibliothek am neuen Standort im Citycenter ohnehin: 950 Quadratmeter – da fehlt gegenüber früher etwa ein Drittel der bisherigen Fläche.
Dafür stehen Regale und andere Möbel wie die grünen Lesesofas jetzt auf Rollen, die knallroten Wagen mit den beliebten Tonies sind ebenfalls mobil. „Da können wir auch mal temporär Dinge machen“, kündigt Philipp Maaß an, der in der Beschränkung nicht unbedingt einen Nachteil sieht. „Man muss aus dem Platz, den man hat, das Beste rausholen.“
Zum Beispiel mit Veranstaltungen oder mit dem Bemühen um eine besonders hohe Aufenthaltsqualität: Ein Lesecafé wird im ersten Obergeschoss eingerichtet, gemütliche Lesemöbel wird es geben, auf einer Terrasse warten Liegestühle und Sonnenschirme. „Die Terrasse ist leider noch nicht barrierefrei“, sagte Maaß beim Rundgang. Es werde aber an einer Lösung gearbeitet.
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Bereits geliefert, aber noch nicht angeschlossen ist die Technik zur Selbstverbuchung der Ausleihen durch die Kundinnen und Kunden. „Da haben wir nichts mehr mit zu tun“, kündigt Maaß an. An den dennoch vorhandenen Theken werde das Personal für Auskünfte bereit stehen.
Diese Theken sind übrigens auch ein Grund, warum ein Eröffnungstermin noch nicht feststeht, obwohl 90 Prozent der Regale und ein großer Teil der bestellten Möbel bereits angekommen sind. „Es gibt gerade ein bisschen Baustoffknappheit bei Holz“, sagt Maaß, der mit einer Eröffnung Ende April oder Anfang Mai rechnet. Dann aber werde die neue Bibliothek „ein schöner Frequenzbringer für die Innenstadt“.