Nach dem tragischen Unfalltod einer 17-Jährigen in Wachtberg hat ein Sachverständiger die Begutachtung des Unfallortes begonnen.
Nach Tod einer 17-JährigenKeine Bremsspur am Unfallort in Wachtberg – Trauer und Bestürzung nach Drama
Von den Blumen und Kerzen am Straßenrand hat der Wind die meisten umgeweht. Ein Stück vom abgebrochenen Lenker des Fahrrads, mit dem die 17 Jahre alte Charly unterwegs war, hält einen Zettel fest, den Freunde von ihr dort hinterlassen haben. Mila, Jonas, Moritz und Felix „und von allen anderen, die du immer zum Lachen gebracht hast“, steht darauf geschrieben. Sie denken auch an die ein Jahr jüngere Schwester von Charly, die den Unfall auf dem Rückweg vom Reiten überlebt hat.
Auf der Straße zeugen Farbmarkierungen von der Arbeit der Spurensicherung der Polizei. Eine Bremsspur ist nicht zu sehen. Die meisten Indizien befanden sich am für die Mädchen rechten Fahrbahnrand. Andere Verkehrsteilnehmer bezeugten, dass dort die beiden Schwestern aus dem Stadtgebiet von Bonn ordentlich hintereinander fuhren, als der ihnen entgegenkommende Ford aus immer noch unbekannten Gründen nach links von seiner Spur abkam und die beiden Mädchen auf ihren E-Bikes frontal rammte.
Fahrerin und Angehörige werden psychologisch betreut
Die 61 Jahre alte Fahrerin konnte laut Robert Scholten, Sprecher der Bonner Polizei, noch nicht vernommen werden. Die Frau habe selbst ambulant im Krankenhaus behandelt werden müssen und wird psychologisch betreut – wie auch die überlebende Radfahrerin und ihre Eltern. Angehörige beider Seiten waren schon am Unglücksort zusammengetroffen.
Dort hat die Polizei für sich die Dokumentation der Spuren abgeschlossen. „Ein Sachverständiger ist in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft beauftragt worden, auch wegen der Schwere des Unfallgeschehens“, sagte Scholten. Wie berichtet, hat eine Auswertung des Handys der Autofahrerin keinen Hinweis auf die Unfallursache geliefert. Bislang kann auch ein technischer Defekt des Fahrzeugs nicht ausgeschlossen werden.