Wandertipp für die SommerferienUnterwegs auf der Trasse der Bröltalbahn
- Wohin in den Sommerferien, wenn nicht hinaus in die weite Welt? Natürlich in die Region.
- An Rhein und Sieg gibt es immer eine Menge zu entdecken. Wo genau, das verraten wir von nun an in den Sommerferien regelmäßig donnerstags.
- Dabei sollte jedes Ziel mit Bus oder Bahn zu erreichen sein.
Rhein-Sieg-Kreis – Die ersten Züge der legendären Bröltalbahn dampften 1870 zwischen Hennef und Waldbröl im Oberbergischen an der Bröl entlang das Tal hinauf, daher der Name der Betreibergesellschaft. 22 Jahre später erreichte das Netz der Schmalspurbahn Asbach im Westerwald.
Dort gibt es heute ein Museum, das an die Bahn erinnert. Lokomotiven und Wagen sind dort zu sehen und eine interessante Dauerausstellung. Jeweils am zweiten Sonntag im Monat, so auch am 10. Juli, stehen die Türen des ehemaligen Asbacher Bahnhofs von 11 bis 17 Uhr für Besucher offen. Erreichbar ist Asbach mit dem SB 51 am Wochenende am besten über Bad Honnef. Wer sich die Zeit für einen Tagesausflug nimmt, kann aber auch zum Museum wandern.
Startpunkt für die 17,4 Kilometer lange Tour, für die gut fünf Stunden plus Museumsbesuch einzuplanen sind, ist der Bahnhof Hennef. Von dort geht es mit SB52 oder 522 alle halbe Stunde bis Alter Zoll in Uckerath. Über Am Markt, Peterswiese und Bergstraße und Breitenfeld führt die Route bis hinunter ins Tal.
Weg entlang des Hanfbachs
Bei Hanf trifft sie auf die ehemalige Trasse der Schmalspurbahn von Hennef nach Asbach. Ab Hanfmühle steht alternativ zur Hanfbachtalstraße auf der anderen Seite des Baches ein Weg zur Verfügung. Kurz hinter Hanf verlaufen parallel zu Straße und Hanfbach südlich Pfade, die Richtung Osten führen.
Hin und wieder sind Zeugen der alten Bahnstrecke zu sehen. Die Strecke führt talaufwärts, wechselt vor Krautscheid die Bachseite und folgt dem Bach bis Mendt. Wie die Bahn vor mehr als 100 Jahren vollzieht sie im Ort eine 180-Grad-Wende und steigt auf der anderen Bachseite hinauf nach Buchholz.
Vorbei am Sportplatz des SV Buchholz 04 verläuft die Route parallel zum Wahler Bach und trifft schließlich oberhalb des Asbachs auf die Landstraße 272. An ihr vorbei geht’s bis Asbach, im Kreisel geradeaus über Tal- und Bahnhofstraße zum Gelände des Eisenbahnmuseums.
Für den Rückweg nach einem langen Tag empfehlen sich SB51 ab Haltestelle Honnefer Straße nach Bad Honnef, RB27 nach Troisdorf zur Siegstrecke.
Weitere Ausflugstipps in der Region:
Schloss Homburg
Es war wohl ein gepflegter Herrenabend, an dem es sich Bundeskanzler Willy Brandt und Sowjet-Chef Leonid Breschnew am 21. Mai 1973 nach Unterzeichnung der Ostverträge gut gehen ließen. Was genau in der Burgküche von Schloss Homburg in Nümbrecht geschehen ist, darüber schweigen die Quellen. Sicher ist: Es gab nicht nur Bergischen Spießbraten.
Wer sich also auf die Reise in die Geschichte begibt, bekommt es nicht nur mit dem Mittelalter zu tun. Die Burgküche im kühlen Keller unter dem Bergfried gehört sicher zu den schönsten Räumen in dem Museum, das 2014 nach mehr als zehn Millionen Euro teurer Sanierung und der Erweiterung um die Neue Orangerie eröffnet worden ist. Der Turm bietet einen weiten Ausblick.
Das Museum beherbergt Heimat- und Kulturgeschichte, eine Sammlung zu Flora und Fauna im Bergischen Land im alten Forsthaus. Gleich daneben soll Gustav Otto Graf zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (1633 bis 1700) übrigens Falschmünzen geschlagen haben.
Unterhalb des Schlosses gibt es eine Getreide- und Sägemühle aus dem Jahr 1884. Daneben steht die Bäckerei Linden, die ihren Platz bis in die 80er Jahre in Wiehl hatte und in Nümbrecht wieder aufgebaut wurde. Wer sich nach einem spannenden Tag stärken möchte, der findet auf dem Gelände zudem das Café und Restaurant Zehntscheuer.
Mit Neun-Euro-Tickets geht’s zum Schloss zum Beispiel von Siegburg mit der S 19 nach Hennef, mit dem SB 31 nach Waldbröl und Linie 312 nach Nümbrecht und zum Schloss.
Ins Alfterer Vorgebirge
Auf einer Strecke von rund zehn Kilometern verbindet der Kunst- und Kulturlandschaftspfad Streuobst in Alfter den Streuobstanbau im Vorgebirge mit künstlerischen Elementen. Start ist in Alfter-Ort am Schlossweg. Der Pfad kann auch von Süden in Alfter-Impekoven begonnen werden. Dort gibt es eine S-Bahn-Haltestelle (S 23).
Der Pfad verläuft vorwiegend am durch Streuobstanbau und Pferdehaltung geprägten Vorgebirgshang entlang und durch die Ausläufer des Kottenforstes. Zehn Informationstafeln erläutern auf der etwa zweieinhalb Stunden dauernden Tour Wissenswertes über Streuobst, Geschichte des Obstanbaus im Vorgebirge und den Lebensraum Obstwiese, in dessen umgebenden Gehölzen Kauz, Feuersalamander, Eidechse, Erdkröte, Laubfrosch und viele Insekten ein Zuhause finden.
Zudem schmecken die Früchte und der Saft der alten Obstsorten unvergleichbar aromatisch. Darüber hinaus wird der Weg mit künstlerischen Elementen, Skulpturen der Alanus-Hochschule Alfter, bereichert. Der Pfad kann auch mit dem Fahrrad abgefahren werden. Ein Flyer enthält Hinweise zu Beschaffenheit, Gastronomiebetrieben und Hofläden an der Strecke. Das Projekt wurde 2011 mit dem RWE-Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Näheres auf der Internetseite der Gemeinde. (bir)
Nach Alfter oder zum Kottenforst geht es von Siegburg aus mit der Stadtbahn 66 bis Bonn Hauptbahnhof und von dort weiter mit der S 23.
Auf die Zündorfer Groov
Wenn abends die Sonne am Jachthafen in Zündorf an der Freizeithalbinsel Groov untergeht, wird die Stimmung romantisch. Zahlreiche Gaststätten mit gemütlichen Biergärten laden zum Verweilen ein. Dort sitzen nicht nur Porzer. Es kommen gern Gäste von außerhalb, die vielleicht als Spaziergänger oder während einer Radtour am Rhein eine Pause machen wollen.
Der romantische kleine Biergarten direkt am Zündorfer Jachthafen gehört zum dortigen Jacht-Klub. Er steht aber auch Nichtmitgliedern offen. Von Niederkassel aus kommend liegt der Jachthafen am Ende der Freizeitinsel. Auf dem Weg dorthin finden sich am Rande des Gewässers einige gemütliche Gaststätten mit Außensitzplätzen und unterschiedlichem auch internationalen Angebot.
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Erwähnenswert ist der „Scheurer“. Schwabe Dietmar Rompel hat sich vor einigen Jahren niedergelassen, und seine Verbundenheit mit dem Ländle spiegelt sich in der Speisenauswahl wieder. Auf der Karte stehen Maultaschen oder Kässpätzle.
Bei Kindern beliebt ist der Spielplatz mit einem großen Piratenschiff. Auch der Minigolfplatz daneben ist eine Attraktion. Wer mit dem Auto kommt, findet eine wirklich ausreichende Anzahl von kostenlosen Parkplätzen am Kombibad an der Trankgasse, das am südwestlichen Rand der Groov zu finden ist. Von da aus sind es einige Meter zu Fuß zur Kernzone. (vr)
Zur Groov kommt man mit den Bahnlinien S12, S 19 oder RE 9 bis Porz, dann mit dem Bus 164 bis Zündorf Marktstraße oder mit der Straßenbahn 7 zur Endhaltestelle.