Im südlichen Rheinland wurden seit 2012 über 100 Nistkästen für Turmfalken aufgestellt. Bislang wurden 500 junge Tiere flügge.
Tiere im Reality-TVWebcam überträgt Nistplatz einer Turmfalken-Familie in Wachtberg

Eine Webcam des Nabu NRW beobachtet den Nistplatz einer Turmfalken-Familie in Wachtberg bei Bonn. (Archivbild)
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Reality-TV von den Turmfalken: Eine Webcam des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) NRW beobachtet den Nistplatz einer Turmfalken-Familie in Wachtberg bei Bonn. Drei Eier seien schon gelegt, teilte der Nabu mit. Drei Kameras verfolgen das Geschehen. Nummer eins sendet aus dem Nistkasten mit den braun-gefleckten Eiern - falls das Weibchen nicht darauf sitzt.
Eine zweite Kamera hat den Landeplatz vor dem Durchschlupf zum Gelege im Blick. Unter anderem kann man die hübschen Raubvögel bei der Morgentoilette beobachten. Die dritte Kamera sendet Bilder aus einem noch unbewohnten Nistkasten. Das Geschehen wird rund um die Uhr verfolgt, vom Brüten über das Schlüpfen bis zum ersten Ausflug der Jungvögel.
Wachtberg: Nabu-Webcam beobachtet Nistplatz von Turmfalken-Familie
„Pünktlich zu Ostern hat unser Turmfalken-Weibchen mit der Eiablage begonnen und sich dabei für den bewährten, kameraüberwachten Nistkasten entschieden“, berichtete Monika Hachtel, die das Projekt beim Nabu NRW betreut.
Typisch für Turmfalken sei, dass das Weibchen erst brüte, wenn das Gelege vollständig sei, damit die Küken möglichst gleichzeitig schlüpften. „Währenddessen zeigt sich das Männchen als fürsorglicher Partner: Es versorgt das Weibchen regelmäßig mit frischer Beute, insbesondere Mäusen“, erklärte der Nabu.
Ein Obstbauer unterstützt das Projekt. Der Nistkasten befindet sich an einer Lagerhalle seines Betriebs. Wenn die Brut problemlos verläuft, können Naturbegeisterte Mitte Mai das Schlüpfen der Jungen erleben. Bis zum Ausflug der Jungfalken im Juli gewährt die Webcam Einblicke in das Familienleben dieser vergleichsweise kleinen Greifvögel.
Allein im südlichen Rheinland wurden seit 2012 über 100 Turmfalken-Kästen aufgestellt. Dort brüten laut Nabu jedes Jahr zwischen 20 und 30 Paare. Bislang wurden 500 Jungfalken flügge. Turmfalken sind keine gefährdete Art. Auffällig ist ihr Rüttelflug, bei dem die Greifvögel über dem Boden in der Luft stehen und nach Beute suchen. (dpa)