Basteln, lernen, SportWindeckerin macht Praktikum in Sambia
Windeck – 7600 Kilometer von ihrem Zuhause in Gutmannseichen entfernt hat Kira Scholl ein etwas anderes Praktikum absolviert. Die 19-Jährige reiste Anfang November vorigen Jahres für fünf Monate nach Sambia. In der Hauptstadt Lusaka half sie bei der Betreuung der Kinder in der „City of Hope“-Schule.
Für Kira Scholl stand schon seit der neunten Klasse fest, dass sie nach dem Abitur, das sie 2019 am Bodelschwingh-Gymnasium in Herchen machte, für ein halbes Jahr in ein afrikanisches Land gehen würde. „Dass es Sambia geworden ist, verdanke ich Martin Juda“, sagt sie. Der Vorsitzende des Fördervereins Windeck zur Unterstützung von Waisenkindern in Afrika hatte ihr von der „City of Hope“ erzählt, in der es auch ein Waisenhaus mit zurzeit 23 Mädchen gibt. Die Schule unterstützt der Förderverein seit Jahren unter anderem auch mit Laptops.
Hilfe in der Schule
Die junge Windeckerin half den Viertklässlern, korrigierte deren Hausaufgaben, schrieb Lehrstoff an die Tafel. „Nachmittags waren meine deutsche Mitvolontärin Wiebke und ich meistens bei den Waisenmädchen“, berichtet Scholl. „Wir bastelten mit ihnen, machten Sport oder redeten ganz einfach über alle möglichen Dinge, die Mädels beschäftigen. Das tat ihnen ziemlich gut, da die Schwestern immer sehr darauf bedacht waren, dass sie genug beteten und das Gelände sauber hielten.“ Die Einrichtung wird seit 1995 von Salesianerinnen geleitet.
„Das Schönste an meinem Freiwilligendienst waren die freudig strahlenden Kinder, die mich in den Arm nahmen und einfach froh darüber waren, dass jemand für sie da war“, sagt Scholl. „Ziemlich verstörend“ sei für sie der Umgang der Lehrer mit den Schülern gewesen. Bei teilweise bis zu 100 Kindern in einer Klasse seien die Lehrer oft überfordert und wüssten sich nur noch mit körperlicher Bestrafung zu helfen.
Mit dem Bus durch Sambia
In ihrem Volontärshaus genossen die Helferinnen mit Waschmaschine, Kühlschrank, Kühltruhe und Herd einen für Sambia hohen Standard, wenngleich sie mit täglichen Strom- und Wasserausfällen zu kämpfen hatten. In den einmonatigen Ferien ab Mitte Dezember reisten die Volontärinnen per Bus quer durch Sambia und Tansania bis nach Sansibar, wobei sie Giraffen und Elefanten in freier Wildnis beobachten konnten.
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Im Februar folgten für Kira Scholl noch ein paar Tage Urlaub in Botswana und Livingstone mit Besichtigung der imposanten Viktoriafälle. „Die Erlebnisse werden mich mein ganzes Leben lang begleiten und haben mich meinen Lebensstil und mein Verhalten hier in Deutschland schon ein wenig überdenken lassen“, resümierte Scholl nach ihrer Rückkehr, die wegen der Pandemie einen Monat früher als geplant erfolgen musste.