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Wolfsrudel aus WindeckWölfin von Auto im Westerwald angefahren

Lesezeit 3 Minuten
Wolf_Westerwald

Ein junger Wolf ist im nördlichen Westerwald von einem Auto angefahren worden (Symbolbild). 

Rhein-Sieg-Kreis – Nun ist ein dritter Wolf aus dem Leuscheider Rudel von einem Auto angefahren worden, so das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in einer aktuellen Mitteilung. Ende März kam es demnach bei Rettersen im Westerwald zu dem Zusammenstoß.

In diesem Fall konnte GW1956f, eine junge Fähe des Leuscheider Rudels, genetisch bestätigt werden. Die junge Wölfin flüchtete nach dem Unfall sofort in den Wald. Eine Suche nach dem vermutlich nur leicht verletzten Tier blieb erfolglos, so die Mitteilung. Im Oktober vorigen Jahres wurde ein junger Wolfsrüde ebenfalls bei Rettersen von einem Auto überfahren. Er überlebte den Zusammenstoß allerdings nicht.

B8 ist eine Gefahrenstelle für das Wolfsrufel

Die Bundesstraße 8 ist eine gefährliche Stelle für die Wölfe. Die Wölfin GW1415f war am 9. Dezember 2019 ebenfalls in der Nähe von Rettersen an einem Autounfall beteiligt, hatte diesen aber leicht verletzt überlebt und im Frühjahr vermutlich Junge zur Welt gebracht, die im Rhein-Sieg-Kreis auf der Leuscheider Höhe gefilmt wurden.

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Der Film liegt der Redaktion vor, er kann jedoch nicht veröffentlicht werden, weil der Urheber nicht bekannt ist. Er zeigt zwei Wolfswelpen, die neben einer Straße ausgelassen herumtoben. Ohne Scheu konnten sie gefilmt werden, große Angst vor Menschen scheinen die jungen Tiere nicht zu haben. Diese damals gefilmten Welpen sind die zwei Tiere, die später an den beiden Verkehrsunfällen beteiligt waren.

Neben dem Vorfall in Hennef, bei dem vorige Woche mehrere Schafe gerissen wurden, hat das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik zum ersten Mal die Beteiligung mehrerer Wölfe an zwei Schafsrissen in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld am 19. und 22. März nachgewiesen. Eine Individualisierung sei bei einer solchen Art der Proben meist herausfordernd und nicht gänzlich zuverlässig, so das Institut.

Die DNA-Ergebnisse und die Situation der vergangenen Wochen legen jedoch nahe, dass der Rüde GW1896m für die beiden Risse verantwortlich sei und anschließend ein Jungtier des Leuscheider Rudels die Risse aufgesucht haben könnte, so die Mitteilung der Behörde. An zwei weiteren Rissen vom 25. März und 14. April hat das Institut den bekannten Wolf GW1896m alleine nachgewiesen.

Das Senckenberg-Institut hat zudem an einem Wildtierriss am 26. März in der Verbandsgemeinde Kirchberg im Rhein-Hunsrück-Kreis einen Wolf aus der in Rheinland-Pfalz seltener nachgewiesenen Alpenpopulation bestätigt. Eine Individualisierung des Tieres steht ebenfalls noch aus.

Am 26. April hat das Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld eine tote Kuh mit leichten Fraßspuren untersucht. Das Tier der ansonsten ausgebrochenen Herde steckte tief in einem schlammigen Bereich der Weide fest und konnte sich vermutlich nicht mehr bewegen, so das Ministerium.

Die Todesursache ist unklar, die Fraßspuren könnten durch verschiedene Tierarten verursacht worden sein. Das Team der SNU hat DNA-Proben genommen und an das Senckenberg-Institut geschickt. Es handelt sich hier bisher um einen Verdachtsfall und keinen bestätigten Wolfsnachweis.