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Folge des Klimas„Schwarze Hornisse“ verbreitet sich in der Region Köln-Bonn – Experte klärt auf

Lesezeit 2 Minuten
Die Flügel können in der Sonne blau schimmern, der Panzer ist metallisch-schwarz.

Die Flügel können in der Sonne blau schimmern, der Panzer ist metallisch-schwarz.

Schon allein aufgrund ihrer Größe und dem lauten Brummen flößt sie Respekt ein. Was man beachten muss.

Fast drei Zentimeter kann sie groß werden, zudem brummt sie laut: Wohl deswegen wird sie oft als „schwarze Hornisse“ gefürchtet. Dabei handelt es sich überhaupt nicht um eine Hornisse, sondern um eine Art der Wildbiene, die sich mit den steigenden Temperaturen vermehrt auch in Deutschland ausbreitet. Ein Experte vom Naturschutzbund (NABU) NRW gibt eine Einschätzung, was das für Mensch und Tier bedeutet.

Tatsächlich wurde die Blauschwarze Holzbiene, so ihr richtiger Name, zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt. Wegen ihrer imposanten Größe wird sie auch häufig mit einer Hummel verwechselt. Besonders auffällig sind ihre Flügel, die in der Sonne blau schillern, sowie ihr metallisch-schwarz glänzender Panzer.

Blauschwarze Holzbiene fühlt sich im gesamten Rheingraben wohl

Zunächst war das wärmeliebende Insekt nur in den südlichen Gefilden Deutschlands zu finden. Doch im Zuge des Klimawandels und der stetig steigenden Temperaturen breitet sich die Blaue Holzbiene mittlerweile im ganzen Land aus.

„Im gesamten Rheingraben fühlt sich die Holzbiene aufgrund des milden Klimas und der feuchten Luft besonders wohl, weswegen wir sie in Zukunft wohl noch öfter zu Gesicht bekommen werden“, so NABU-Experte Joachim Eberhardt im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das müssen Menschen bei der Blauschwarzen Holzbiene beachten

Für Menschen ist die Blaue Holzbiene aber weitestgehend ungefährlich. Der Stich sei mit dem eine Hummel vergleichbar, erklärt Eberhardt. Nur Allergiker könnten also schlimmere Erfahrungen machen. Eigentlich seien die Tiere aber völlig harmlos und flößen nur durch ihre Größe und das laute Brummen Respekt ein.

Eine blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) auf einer Blüte.

Eine blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) auf einer Blüte.

„Die Blauen Holzbienen sind zudem sehr friedfertig und stechen nur sehr selten, wenn ihnen unmittelbare Gefahr droht. Etwa, wenn man barfuß über eine Wiese läuft und genau auf sie tritt“, so der NABU-Experte.

Blaue Holzbiene nutzt über 700 Pflanzenarten als Nektar- und Pollenquelle

Im Unterschied etwa zur asiatischen Hornisse sieht Eberhardt die Holzbiene in Deutschland nicht als invasive Art und glaubt nicht, dass durch ihr vermehrtes Auftreten heimische Arten verdrängt werden könnten.

„Der NABU ist neutral in der natürlichen Entwicklung der Populationszunahmen der Holzbiene“, erklärt der Experte. „Dass sie andere Populationen verdrängt, kann man nicht belegen. Sie nimmt sehr viele verschiedene Blüten an, um sich zu ernähren und kann sich von daher gut anpassen.“

Tatsächlich könnte die Blaue Holzbiene sogar elementar zur Bestäubung hiesiger Pflanzen beitragen. Aufgrund ihrer langen Flugzeit nutzen Holzbienen über 700 Pflanzenarten als Nektar- und Pollenquelle.