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KaufkraftSo wenig können sich Menschen in der Region Köln-Bonn leisten – ein Kreis sticht hervor

Lesezeit 4 Minuten
Auch die Bundesstadt Bonn (hier ein Archivfoto) nimmt in der Kaufkraft-Statistik keinen rühmlichen Platz ein.

Auch die Bundesstadt Bonn (hier ein Archivfoto) nimmt in der Kaufkraft-Statistik keinen rühmlichen Platz ein.

Die Zahlen zur Kaufkraft in der Region Köln-Bonn verleiten nicht zu Jubelschreien.

Wie viel können sich Menschen in der Region leisten? Gibt es Kreise, in denen die Bürgerinnen und Bürger vielleicht mehr Geld zur Verfügung haben als in anderen? Um Fragen wie diese beantworten zu können, hat das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW Köln) jetzt den Kaufkraft-Index ermittelt.

In der aktuellen Studie werden die Preise in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten ermittelt und in Relation zum jeweiligen Einkommen der Menschen gesetzt.

Dieser Kreis hat deutschlandweit am meisten Kaufkraft – dieser am wenigsten

Die Ergebnisse sind teils überraschend – auch auf deutschlandweiter Ebene. Denn den Zahlen zufolge können sich die Einwohner des Landkreises Starnberg in Bayern am meisten leisten, obwohl das Leben hier um rund 14 Prozent teurer ist als im Bundesdurchschnitt.

Negativ sticht hingegen Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen hervor. Deutschlandweit können sich Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener am wenigsten leisten. Während ein Starnberger oder eine Starnbergerin knapp 33.000 Euro netto im Jahr zur Verfügung hat, sind es preisbedingt in Gelsenkirchen gerade einmal 19.000 Euro.

Großstädte schneiden schlecht ab – auch Köln

Auffällig ist den Expertinnen und Experten der IW Köln zufolge, dass Großstädte generell eher schlecht abschneiden. Das gilt für Metropolen wie Hamburg auf Platz 297 oder Stuttgart auf 301, aber auch für Frankfurt auf Platz 370 und Berlin auf Platz 376.

Das gilt leider auch für das Rheinland. Die Großstadt Köln landete den aktuellen Zahlen nach weit abgeschlagen auf Platz 349. Mit einer Kaufkraft von 22.415 Euro pro Kopf haben Kölnerinnen und Kölner rund 8 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Weit abgeschlagen landete Köln damit auf dem 52. Platz der Kreise mit der geringsten Kaufkraft bundesweit.

Ähnlich schlechte Zahlen für das kleine Bonn

Ähnlich schlechte Zahlen gibt es für das im Vergleich zu Köln deutlich kleinere Bonn. Die ehemalige Bundeshauptstadt landete kurz hinter Köln auf dem 76. Platz unter der Negativliste der Kreise mit der geringsten Kaufkraft. Bonnerinnen und Bonner haben demnach 23.036 Euro pro Kopf zur Verfügung und liegen damit rund 5,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Ausnahme bildet übrigens die Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Menschen haben hier im Schnitt 5,4 Prozent mehr Geld als der Bundesschnitt zur Verfügung und belegt Platz 102 der Kreise mit der höchsten Kaufkraft.

Kaufkraft-Index: Rhein-Berg sticht weit hinaus

Auf Kreisebene sticht unterdessen der Rheinisch-Bergische Kreis weit hinaus – als positiver Ausreißer. Denn in Rhein-Berg haben Menschen laut der Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft 27.621 Euro pro Kopf zur Verfügung. Das sind 13,3 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt.

Der Rheinisch-Bergische Kreis zählt damit zu den wohlhabendsten Kreisen ganz Deutschlands und rangiert auf dem 16. Platz der Kreise mit der höchsten Kaufkraft.

Ähnlich positive Zahlen im Oberbergischen und in Rhein-Sieg

Auch der benachbarte Oberbergische Kreis schlägt sich nicht schlecht. Hier haben Bürgerinnen und Bürger rund 4,7 Prozent mehr Geld zum Ausgeben in der Tasche als im Bundesdurchschnitt und landet damit auf dem 126. Platz der Kreise mit der höchsten Kaufkraft.

Ähnliche Zahlen zeigen sich im Rhein-Sieg-Kreis. Hier haben Menschen rund 25.286 Euro zur Verfügung. Das sind rund 3,8 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Der Kreis landete damit auf dem 152. Platz der Kreise mit der höchsten Kaufkraft.

Kaufkraft: Alle anderen Kreise im Großraum Köln auf der Negativliste

Die anderen Kreise der Region im Großraum Köln werden hingegen komplett in der Statistik der Kreise mit der geringsten Kaufkraft deutschlandweit geführt.

So landete der Rhein-Erft-Kreis auf dem 141. Platz der Kreise mit der geringsten Kaufkraft. Hier haben Menschen 24.032 Euro pro Kopf zur Verfügung, rund 1,4 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt.

Leverkusen auf dem unrühmlichen 84. Platz der Kaufkraft-Negativliste

Kaum Unterschied macht es offenbar, wenn man im Kreis Euskirchen lebt. Hier haben Bürgerinnen und Bürger mit 24.089 Euro pro Kopf ähnlich viel bzw. wenig in der Tasche wie in Rhein-Erft. Folgerichtig landete der Kreis Euskirchen damit auch auf Platz 145 der Kreise mit der geringsten Kaufkraft.

Deutlich davor landete unterdessen Leverkusen. Auf der Negativliste der Kreise mit der geringsten Kaufkraft belegt Leverkusen den unrühmlichen Platz 84. 23.147 Euro haben Leverkusenerinnen und Leverkusener demnach zur Verfügung, rund 5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.