ASV-Athletin strebt DM-Medaille anEmotionaler Lauf für Vera Coutellier
Köln – Mehr als 450 Leichtathleten fiebern dem nationalen Kräftemessen entgegen. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften werden bis zu 2000 Zuschauer in der Arena Leipzig erwartet. Auch zwei Kölner Vereine mischen mit.
ASV Köln: Beim ASV ruht die Hoffnung einmal mehr auf Vera Coutellier. Über 1500 Meter greift Kölns potenzielle Sportlerin des Jahres 2021 – die Abstimmung läuft noch bis zum 1. März – das Podium an.
Die Goldmedaille scheint allerdings für Katharina Trost (LG München) reserviert zu sein. Die Olympia-Halbfinalistin über 800 Meter hat sich bereits für die Hallen-WM in Belgrad (Serbien) qualifiziert und reist mit einer fast neun Sekunden schnelleren Zeit an als Coutellier.
Konstanze Klosterhalfen fehlt
Die deutsche Hallenrekordlerin Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) verzichtet indes auf einen Start – ebenso wie die Vorjahressiegerin Gesa Krause (Trier). „Vera wird sich nicht verstecken und wie immer ihr Ding durchziehen“, sagt ASV-Sportchef Musitu Kumuini.
Dabei ist diesmal alles anders. Coutellier steht nicht nur in sportlicher Hinsicht vor einer harten Prüfung. Angesichts des Todes ihres langjährigen Trainers Henning von Papen warten wohl die emotionalsten Meisterschaften auf die 26-Jährige. „Henning war Veras Mentor. Er hat sie zu der Athletin gemacht, die sie heute ist“, sagt Kumuini. „Sie wird ganz sicher auch für ihn um eine Medaille kämpfen.“
Suche nach einem neuen Betreuer
Im Moment steht Coutellier noch ohne Betreuer da. „Einen adäquaten Nachfolger zu finden, ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt der Sportliche Leiter. „Denn Henning war nicht nur ein herausragender Trainer, sondern auch ein herausragender Mensch. Er hat seine Schützlinge auch neben dem Platz geformt.“
Während Carla Schiffer ebenfalls über 1500 Meter startet, nehmen Kim Uhlendorf und Inken Terjung die 800 Meter in Angriff. 3000-Meter-Läuferin Lea Meyer will laut Kumuini „vorne mischen. Eine Top-Fünf-Platzierung ist ihr durchaus zuzutrauen.“
LT DSHS Köln: Zwei von zehn gemeldeten 4x200-Meter-Staffeln in der Frauen-Konkurrenz stellt das LT. Insgesamt neun Kölnerinnen halten sich für einen Einsatz bereit – und sehnen den Startschuss herbei. Schließlich wurden die Staffelwettbewerbe im Vorjahr Corona-bedingt aus dem Programm gestrichen.
Für Laura Sophie Großhaus (23) liegt der letzte Einsatz unterm Hallendach noch länger zurück, denn bei den nationalen Titelkämpfen 2020 in Leipzig verletzte sie sich kurz vor dem Start. „Laura ist damals beim Aufwärmen mit einer Rivalin zusammengestoßen und hat sich den Arm gebrochen“, erinnert sich LT-Coach Andreas Gentz.
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Zwei Jahre später kehrt die Kölnerin nun an den „Unfallort“ zurück, um die erste Staffel des LT als Startläuferin anzuführen. „Laura ist richtig gut drauf“, sagt Gentz.
Bei den NRW-Meisterschaften in Düsseldorf eilten Großhaus, Elena Kelety, Karen Rückert und Sophie Gesche in 1:39,60 Minuten zum Vizetitel. Mit dieser Zeit steht das Quartett an Nummer sechs der Meldeliste. „Da ist aber noch Luft nach oben“, meint Gentz.
Ein großer Sprung nach vorne – oder gar aufs Treppchen – sei aber „nur möglich, wenn die Konkurrenz patzt. Ein Vorteil könnte sein, dass unsere Mädels diesmal keine Einzelstarts in den Knochen haben.“