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Nach 0:2 beim MSV DuisburgDas sind die Probleme von Viktoria Köln

Lesezeit 3 Minuten
Simon Handle

Simon Handle (rechts) mühte sich mit Viktoria Köln in Duisburg vergeblich.

Köln – Tief im Bauch der durchaus schmucken Duisburger Arena ergriff Franz Wunderlich das Wort. Der Sportvorstand des FC Viktoria Köln hatte Redebedarf nach der 0:2 (0:0)-Niederlage im Drittliga-Spiel beim traditionsreichen MSV: „Dass wir hier nicht gewinnen, müssen wir uns wirklich selbst zuschreiben“, moserte der 58-Jährige. „Bis zum ersten Tor hat Duisburg überhaupt nicht stattgefunden.“

Mit seiner Einschätzung traf Wunderlich exakt den Kern. Über eine Stunde hinweg hatten die Höhenberger ihren wankenden und mitunter völlig verunsicherten Gegner komplett im Griff, das einzige Manko an diesem sonnigen Samstagnachmittag war die Chancenverwertung.

Tatsächlich hat die Viktoria derzeit große Probleme vor dem gegnerischen Tor: In den letzten neun Pflichtspielen gelangen der Mannschaft gerade einmal fünf Treffer, auch in Duisburg ließ der FC Viktoria riesige Möglichkeiten ungenutzt, was Franz Wunderlich zu folgender Aussage veranlasste: „Im Moment lassen wir regelmäßig zu viele Dinger liegen.“

Hong vergibt mehrmals

Nach unruhigem Beginn hätte der junge Seokju Hong die Rechtsrheinischen in Führung bringen müssen, eine Hereingabe von Patrick Sontheimer setzte der Angreifer per Kopf aber am linken Pfosten vorbei (23.). Hong war fleißig, bewegte sich gut in den Räumen, war aber kein Vollstrecker.

Franz Wunderlich

Franz Wunderlich war nach dem Spiel in Duisburg enttäuscht.

Nach dem Wechsel scheiterte der Südkoreaner zunächst am stark parierenden Meidericher Keeper Leo Weinkauf (51.), sechs Minuten später vergab der 18-Jährige erneut völlig freistehend und traf lediglich den rechten Torpfosten.

Man konnte schon beinahe Mitleid bekommen mit Kölns Sturmhoffnung, der seinen Vertrag bei der Viktoria unlängst verlängert hat. Duisburgs Trainer Hagen Schmidt nahm nach einer guten Stunde gleich einen Dreifach-Wechsel vor und hauchte seiner vom Raunen der Zuschauer begleiteten Elf neuen Mut ein.

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Die Wechsel zahlten sich aus: Der eingetauschte Alaa Bakir nahm sich aus gut 20 Metern ein Herz und drosch den Ball in den linken Knick (69.), ein Traumtor. Angestachelt vom nun verzückten Publikum legte Duisburg nur 80 Sekunden später nach: Kapitän Moritz Stoppelkamp scheiterte zunächst an Kölns Torwart Moritz Nicolas, den Nachschuss verwertete der eingewechselte Julian Hettwer zur Entscheidung (71.).

Viktorias Trainer Olaf Janßen verstand auf der anschließenden Pressekonferenz die Welt nicht mehr und wähnte sich in einem schlechten Film: „Eigentlich bin ich total zufrieden mit unserem Auftritt“, analysierte der Coach. „Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt und waren nach dem 0:1 zu konfus. Da hätten wir kühleren Kopf bewahren müssen.“

FC Viktoria: Nicolas - Heister (84. Schirmer), Siebert, Greger, May (46. Marseiler) - Klefisch (84. Fritz), Sontheimer (75. Lorch) – Risse, Handle – Philipp, Hong (75. Amyn). – Zuschauer: 7518. – Tore: 1:0 Bakir (69.), 2:0 Hettwer (71.).