Köln – Während Günter Pütz ausgelassen jubelte, ließen einige sogenannte Saarbrücker Anhänger ihren Emotionen auf recht unangenehme Weise freien Lauf: Unmittelbar nach dem 1:0 (1:0) des FC Viktoria Köln in der Dritten Liga beim 1.FC Saarbrücken entschieden sich einige zu einem Platzsturm und stellten Trainer Uwe Koschinat und den ein oder anderen Fußballer des FCS völlig verstört zur Rede.
Nach einigen Minuten hatte die unsägliche Schimpferei ein Ende; Koschinat, einst Coach von Fortuna Köln, hatte seiner Empörung mit erhobenem Zeigefinger ebenfalls Luft verschafft: „Es frustriert mich, dass einige denken, wir seien kein leistungsbereiter Haufen“, klagte der 50-Jährige. „Ich dachte, hier herrscht Einigkeit.“
Kölns Präsident derweil hatte allemal Grund zur Freude, was ja auch keine Überraschung ist nach zuvor vier Partien ohne Sieg: „Was Trainer und Mannschaft herausgeholt haben, ist einfach überragend“, johlte Pütz. „Wir haben einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.“
Früher Treffer führt Köln zum Sieg
Der entscheidende Treffer zum hart erarbeiteten Sieg im Saarland gelang dem FC Viktoria bereits in der Anfangsphase einer im Anschluss chancenarmen Begegnung: Der aufgerückte Rechtsverteidiger Florian Heister hatte den Ball von der Außenbahn ins Zentrum geschlagen, Saarbrückens Dominik Ernst, der von 2017 bis 2019 unter Koschinat beim Viktoria-Rivalen SC Fortuna verteidigt hatte, beförderte die Kugel daraufhin mit dem rechten Fuß ins Eck (7.).
Rossmann ist erkrankt, Greger verletzt sich
Die Gastgeber bemühten sich anschließend redlich, blieben im Abschluss aber zu ungenau und bissen sich an gut sortierten Höhenbergern die Zähne aus. Und das, obwohl Abwehrchef Maximilian Rossmann erkrankt ausgefallen war, und der zweite Innenverteidiger Christoph Greger zur Pause verletzt in der Kabine bleiben musste.
Kölns Torwart Moritz Nicolas, der seinem Team in den letzten vier Wochen aufgrund einer Muskelverletzung gefehlt hatte, feierte ein ziemlich entspanntes Comeback und erklärte glücklich: „Wir haben wirklich alles rausgehauen. Ich freue mich unheimlich über diesen Sieg.“
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In der Schlusssequenz setzte Youssef Amyn einen Kopfball aus wenigen Metern am Tor vorbei (90.), in der Nachspielzeit forderte Saarbrücken Elfmeter, weil Kölns Kai Klefisch den Ball mit angelegtem Arm geblockt hatte. Dann war Schluss, für Viktoria-Trainer Olaf Janßen war der Erfolg wegweisend: „Es waren wichtige Punkte für den Klassenerhalt. 33 Punkte haben wir, 45 Punkte brauchen wir.“
Viktoria: Nicolas – Heister, Siebert, Greger (46. Lorch), May (64. Buballa) – Klefisch, Sontheimer – Risse (73. Amyn), Handle – Hong (83. Marseiler), Philipp (64. Thiele). – Zuschauer: 6419. – Tor: 0:1 Ernst (7./ET).